Olympia 2021: «Hau drauf»-Trainerin Raisner muss aus Tokio abreisen
Wegen Tierquälerei-Vorwürfen muss sich die Fünfkampf-Trainerin Kim Raisner von Tokio verabschieden. Sie sorgte beim Reiten für einen Skandal.
Das Wichtigste in Kürze
- Fünfkampf-Trainerin Kim Raisner muss sich von Tokio verabschieden.
- Kurz sorgte sie beim Springreiten für einen handfesten Eklat.
- Sie forderte Annika Schleu auf, dass sie deren Pferd schlagen soll.
Nach dem Olympia-Drama um Fünfkampf-Trainerin Kim Raisner wird diese beim Reiten des Männer-Wettbewerbs am Samstag keine offizielle Aufgabe wahrnehmen. Dies teilte DOSB-Präsident Alfons Hörmann bei einer Pressekonferenz in Tokio mit.
«Hau richtig drauf!»
Raisner werde «weder am Parcours noch am Abreiteplatz eine Funktion» haben. Dies sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds nach einer Besprechung des Vorfalls mit Schleu, Raisner und Susanne Wiedemann. Dies sei die «beste Lösung», um keine «weiteren Fragezeichen» rund um die Trainerin aufkommen zu lassen. Es sei eine gemeinsame und einvernehmliche Entscheidung gewesen.
Der Gewinn der Goldmedaille war für die Berlinerin Schleu am Freitag in Tokio greifbar nah gewesen. Doch das ihr zugeloste Leih-Pferd Saint Boy verweigerte mehrfach. Die 31-Jährige blieb deshalb ohne Punkte und kam am Ende auf Rang 31. Danach gab es heftige Kritik an der Sportlerin und an Bundestrainerin Raisner.
«Hau mal richtig drauf! Hau drauf!», hatte sie – im Fernsehen deutlich hörbar – Schleu zugerufen. Die sichtlich überforderte Athletin hatte daraufhin verzweifelt mit der Gerte auf das verunsicherte und verängstigte Pferd eingeschlagen.
Regelwerk muss überarbeitet werden
Hörmann sagte, dass das internationale Regelwerk im Fünfkampf «dringend» einer Überarbeitung bedürfe, konkrete Vorschläge wollte er aber nicht machen. Auch der nationale Fünfkampf-Verband forderte die Anpassung des Reitreglements. «Entsprechende Änderungen wurden bereits erarbeitet und dem Weltverband (UIPM) vorgeschlagen.
Dies hilft allerdings Annika Schleu nicht. Sie konnte ihren Traum einer Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio nicht realisieren.» Dies teilte der Deutsche Verband für Modernen Fünfkampf (DVMF) mit.