Olympia 2021: Kämpfte Irans Olympionike für Diktator Assad
An Olympia 2021 dominierte Javad Foroughi. Gemäss Gerüchten kämpfte er früher für Assad. Angeblich war er nur ein Pfleger in der Revolutionsgarde Irans.
Das Wichtigste in Kürze
- Javad Foroughi gewann im Luftpistolen-Schiessen über 10 Meter Olympia-Gold.
- Er war Mitglied der iranischen Revolutionsgarde, einer Terrororganisation.
- Dort brachte er sich als Pfleger in einem Spital-Keller das Schiessen bei.
Er schrieb Sport-Geschichte: Javad Foroughi gewann am Samstag an Olympia 2021 Gold im Schiessen. Er tat dies so dominant, dass sich der Rechtshänder sogar kurz überlegte, den letzten Schuss mit links abzufeuern. Schliesslich drückte er aber mit der Luftpistole über 10 Meter doch mit rechts ab und knackte den Olympia-Rekord.
Doch nicht nur sein Resultat sorgt seither für Aufsehen, sondern auch sein Weg nach Tokio – und seine Vergangenheit. Plötzlich tauchen Fragen auf: Setzte der Iraner seine Schiessfähigkeiten für den syrischen Diktator Bashar al-Assad ein?
Bestätigt ist, dass der 41-Jährige ein Mitglied der iranischen Revolutionsgarde war. Diese wird von den USA als eine Terrororganisation eingestuft und für Dutzende Anschläge mit Hunderten Toten verantwortlich gemacht.
Es ist jedoch genau nicht klar, welche Funktion Javad Foroughi innerhalb der Revolutionsgarde übernahm. Laut iranischen Staatsmedien war er als Pfleger in einem Spital der Garde in Teheran tätig. Dort soll er sich im Keller auch das Schiessen mit der Luftpistole beigebracht haben. Ein Interesse daran, soll er demnach erst in den letzten Jahren entwickelt haben.
Doch wie die «Bild» nun berichtet, erzählte der Olympionike in einem TV-Interview im Mai von seiner Zeit in Syrien. Eine Eliteeinheit der Revolutionsgarde war dort im Einsatz und unterstützte den Diktator Bashar al-Assad. Er habe dort Wachdienst geleistet, sagte Foroughi. Auch auf «Gegenangriffe» habe er sich vorbereitet.