Olympia 2021: Wer holt ohne Federer die Medaillen für die Schweiz?
Roger Federer wird die Schweiz an Olympia 2021 in Tokio nicht vertreten. Damit fehlt eine der grossen Medaillen-Hoffnungen. Wer springt in die Bresche?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz muss an den Olympischen Spielen in Tokio auf Roger Federer verzichten.
- Aber auch ohne den Tennis-Maestro ist das Schweizer Aufgebot gut besetzt.
- Die besten Medaillenchancen bieten sich wohl im Springreiten und im Radfahren.
- Bald gehts los: Die Spiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 statt.
Für die Schweizer Medaillen-Chancen an den Olympischen Spielen in Tokio ist die Absage von Roger Federer ein herber Rückschlag. Der 39-Jährige verzichtet wegen erneut aufgeflammter Knieprobleme auf Olympia 2021.
Dabei wäre Federer im ohnehin schon geschwächten Teilnehmerfeld durchaus für eine Medaille gut gewesen. Der Maestro war einer von sieben Athleten im Schweizer Aufgebot, die bei Olympia schon einmal Edelmetall holten.
Drei Olympiasieger im Schweizer Team
Die verbleibenden sechs Medaillen-Gewinner sind Steve Guerdat, Heidi Diethelm Gerber, Beat Mändli, Nino Schurter, Nicola Spirig und Giulia Steingruber. Mit Guerdat, Schurter und Spirig gehören gar drei Olympiasieger zum Aufgebot.
Schurter und sein Mountainbike-Kollege Mathias Flückiger zählen in Tokio auch zu den Top-Anwärtern auf Edelmetall. Ähnliches gilt für ihre Kollegen auf zwei Rädern: Stefan Küng und Marlen Reusser sind im Zeitfahren unter den Favoriten, Marc Hirschi auf der Strasse.
Auch bei den Springreitern stehen die Chancen auf Edelmetall denkbar gut. Guerdat, seines Zeichens Olympiasieger von 2012, ist aktuell die Nummer drei der Weltrangliste. Mit Martin Fuchs steht auch die Nummer zwei der Welt im Schweizer Aufgebot.
Auch Nicola Spirig zählt bei den Olympischen Spielen zu den ganz grossen Favorittinnen. Bei der Hauptprobe in Walchsee (Ö) holte die 39-Jährige überlegen den EM-Titel auf der Halb-Ironman-Distanz. 2016 holte Spirig in Rio de Janeiro noch Triathlon-Silber – nun winkt Gold.
Ganz grosse Hoffnungen ruhen in Tokio auch auf den Schultern von Mujinga Kambundji. Nach WM-Bronze über 200 Meter in Doha vor eineinhalb Jahren gilt die 29-Jährige als Mitfavoritin auf eine Medaille.
Auch Ajla del Ponte darf sich zumindest Aussenseiter-Chancen ausrechnen. Im März holte sie sich mit Schweizer Rekord den Hallen-EM-Titel über 60 Meter. Erst am Dienstag siegte sie im Rahmen der Diamond League im englischen Gateshead auf der 100-Meter-Distanz.
Sieben Medaillen bei Olympia 2021?
Medaillen-Gewinner – wenngleich nicht bei Olympia – sind auch im Schweizer Schwimmteam vertreten. Der WM-Zweite von 2019, Jérémy Desplanches, und die EM-Zweite des gleichen Jahres, Maria Ugolkova, treten die Reise an.
Der Chef de Mission von Swiss Olympic, Ralph Stöckli, gibt als Minimalziel für Olympia 2021 sieben Medaillen vor. «Wir hätten das Ziel auch höher stecken können», so Stöckli zur Aargauer Zeitung. Angesichts der schwierigen Lage sei man aber zurückhaltend geblieben.