Rassismus-Vorfälle: Bulgarische Fussball-Fans festgenommen

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Bulgarien,

In Bulgarien sind nach den Rassismus-Vorfällen beim EM-Qualifikationsspiel gegen England sechs bulgarische Fussballfans festgenommen worden.

Bulgarische Fans fielen mit rassistischen Parolen auf. Foto: Nick Potts/PA Wire/dpa
Bulgarische Fans fielen mit rassistischen Parolen auf. Foto: Nick Potts/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Partie in Sofia waren die englischen Nationalspieler Raheem Sterling und Tyrone Mings mit Affenlauten von der Tribüne attackiert worden.

Die Männer werden verdächtigt, an den Entgleisungen im Stadion beteiligt gewesen zu sein. Drei weitere Fans werden gesucht. Das teilte die bulgarische Polizei während einer Aktion zur Feststellung der Verantwortlichen für die Rassismus-Vorfälle vom Montagabend im Wassil-Lewski-Stadion in Sofia mit. Die Aktion sollte weiter gehen.

Bei der Partie in Sofia waren die englischen Nationalspieler Raheem Sterling und Tyrone Mings mit Affenlauten von der Tribüne attackiert worden. Zudem zeigten einige Zuschauer den Hitlergruss.

Staatschef Rumen Radew warnte davor, nach den rassistischen Entgleisungen von bulgarischen Fussballfans Rückschlüsse auf das ganze Land zu ziehen: «Es ist äusserst unangenehm, dass Bulgarien, das 50.000 Juden gerettet hat, nun durch Rassismus dargestellt wird», sagte Radew in Sofia. Er verwies damit auf die Weigerung des damaligen, mit Deutschland verbündeten Königreichs Bulgarien, im März 1943 seine Juden auszuliefern.

Radew forderte «drakonische Massnahmen» gegen Fussball-Hooligans. Bei einem Grossteil der Festgenommenen handelt es sich um Mitglieder radikaler Fan-Clubs von Fussballmannschaften, wie die Polizei weiter mitteilte. Die Ergebnisse der Aktion sollen der Staatsanwaltschaft in Sofia vorgelegt werden.

Wegen der Ereignisse trat der Präsident des bulgarischen Fussballverbandes, Borisslaw Michailow, am 15. Oktober nach Aufforderung des bulgarischen Regierungschefs Boiko Borissow zurück. In der Verbandszentrale in Bojana bei Sofia begann kurz darauf eine polizeiliche Überprüfung wegen Korruptionsverdachts.

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