Ruderin Jeannine Gmelin setzt neu auf ein Privatteam
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Streit mit dem Schweizer Ruder-Verband setzt Jeannine Gmelin auf ein Privatteam.
- Sie begeht damit den gleichen Weg wie Skifahrerin Lara Gut-Behrami.
Sie verdient das Prädikat Weltklasse. Ruderin Jeannine Gmelin ist Serien-Siegerin im Weltcup und holte bereits Gold an Europa- sowie Weltmeisterschaften. Kurz gesagt: Gmelin ist das Schweizer Aushängeschild des Ruder-Sports.
Trotzdem beschäftigte sich die Ustermerin vor kurzem mit Rücktrittsgedanken. Der Grund liegt im Konflikt zwischen ihr und ihrem Trainer sowie dem Schweizerische Ruderverband (SRV).
«Mein Vertrauen in den Verband ist gebrochen», sagte Gmelin. Die Ruderin wollte mit ihrem Trainer innerhalb der Verbandsstrukturen eigene Wege gehen. Robin Dowell wurde für seine Aufmüpfigkeit Ende Januar vom SRV als Trainer entlassen. Jeannine Gmelin verlor damit ihre wichtigste sportliche Bezugs- und Vertrauensperson.
Jeannine Gmelin nun auf eigene Kosten
Jetzt haben sich die Ruderin und der SRV darauf geeinigt, dass sie ihre Karriere mit einem Privatteam fortsetzt. Die 28-Jährige ist dabei nicht an die Verbandsstrukturen gebunden. Gmelin wird zur Lara Gut-Behrami des Rudersports, wie die «NZZ» berichtet.
Wie die Skirennfahrerin trainiert auch Gmelin fortan allein statt mit dem Nationalkader. Nur noch für die Rennen schliesst sie sich der Schweizer Mannschaft an.
Jeannine Gmelin wird Robin Dowell als Privattrainer einstellen. Mit Sponsoren und der 50-Prozent-Zeitmilitärstelle für Sportler soll die Finanzierung gewährleistet werden.
Die nächsten Monate trainiert die Schweizerin vorerst losgelöst vom Verband mit ihrem Privatteam. So will sich Gmelin optimal auf die WM im August vorbereiten. Als langfristiges Ziel gelten aber sicherlich die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.