Lara Gut-Behrami Knatsch bei Swiss Ski?
Das Wichtigste in Kürze
- Der Vater und das Privatteam von Lara Gut-Behrami werden vom Verband finanziert.
- Investition und Erfolg gehen seit längerem nicht mehr Hand in Hand.
Seit über zehn Jahren ist die gebürtige Tessinerin bereits im Weltcup unterwegs und reihte auch über längere Zeit etliche Erfolge aneinander. Niemand hat je daran gezweifelt, dass die Investitionen in ihren eigenen Vater und Trainer, eigenen Service-Mann und ihren eigenen Physiotherapeuten nicht gerechtfertigt wären. Nun sind aber Stimmen laut geworden, die diese Verbandsgelder anzweifeln.
Kreuzbandriss als Karriereknick
Im Februar 2017 riss sich die Speed-Spezialistin das Kreuzband und fiel etliche Monate aus. Seit diesem Rückschlag kann die 27-jährige nicht mehr an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen. Ein einziger Weltcupsieg steht seit dem Comeback im Oktober 2017 zu Buche und dies bei 48 Anläufen. Ist ihre Privatfinanzierung noch verantwortbar?
Auch die WM in Are verlief für Lara Gut-Behrami alles andere als optimal: 8. Platz in der Königsdisziplin Abfahrt, 9. im Super-G und der 21. im Riesenslalom. Auch Swiss-Ski-CEO Markus Wolf äussert sich gegenüber dem «Blick» kritisch: «Wir werden Ende Saison zusammensitzen und alles kritisch hinterfragen.»
Privatfinanzierung als Auslaufmodell?
Die Finanzierung ihres Vaters und ihrer persönlichen Pressebetreuerin (als einzige Schweizer Athletin) wird mit weiterhin fehlenden Top-Resultaten immer mehr in Frage gestellt werden, auch wenn Wendy Holdener und Michelle Gisin ebenfalls extrem individuell betreut werden.
«Bei Lara ist momentan der Knopf drinnen. Irgendetwas ist nicht so, wie es sein sollte. Da ist der Wurm drin. Ob es sie selbst oder das Umfeld ist, kann ich momentan nicht beurteilen.», lässt sich Wolf weiter zitieren und sagt bezüglich Gut-Behramis Pressbetreuerin: «Pauli war immer eine wichtige Bezugsperson für Lara. Aber Lara hat an Grossanlässen noch nie eine Goldmedaille gewonnen. Sie weiss – hart gesagt – also nicht, wie das geht. Und wir haben im Trainer-Staff viele Trainer, die Athleten zu Gold geführt haben.»
Ob und wie sich das Team der Tessinerin verändern wird, bleibt noch abzuwarten. Sieben Rennen hat Gut-Behrami noch vor sich, bevor sie mit Swiss Ski über ihre Zukunft sprechen wird.