Schach-Weltmeister Magnus Carlsen äussert sich zu Abbruch
Magnus Carlsen beendete die Partie mit Hans Niemann am «Julius Bär Generation Cup» abrupt. Nun äussert sich der Schachweltmeister erstmals zu seinem Beweggrund.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Partie gegen Hans Niemann am «Julius Bär Generation Cup» beendete Magnus Carlsen.
- Der Schwach-Weltmeister äussert sich nun erstmals dazu.
- Eine Erklärung, warum er nach bloss einem Zug abbrach, gab der Norweger nicht.
Magnus Carlsen äussert sich zum ersten Mal zu seinem Rückzug im Schachduell mit Hans Niemann. Nach dem Online-Turnier will er noch eine weitergehende Erklärung abgeben.
Am letzten Montag gab er die Partei gegen Niemann beim Online-Turnier «Julius Bär Generation Cup» nach nur einem Zug auf. In einem Interview des Portals «chess24» beantwortete Carlsen nun die Frage nach dem «Warum»: Er könne sich leider nicht dazu äussern. Allerdings könnten die Leute ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen und das hätten sie auch getan.
Zudem meinte der Norweger: «Ich muss sagen, dass ich von Niemanns Spiel sehr beeindruckt bin. Ich denke, dass sein Mentor Maxim Dlugy einen grossartigen Job gemacht haben muss.» Nachfragen, warum er Dlugy in diesem Zusammenhang erwähnte, wollte Carlsen nicht kommentieren. Auf die Frage, ob er sich zu einem späteren Zeitpunkt noch ausführlicher äussern werde, sagte er: «Ich hoffe, dass ich nach dem Turnier etwas mehr sage.»
Magnus Carlsen und Niemann befinden sich in Konfliktsituation
Hintergrund von Carlsens so wohl einmaligem Verhalten ist ein Streit mit Niemann, der sich Betrugsvorwürfen ausgesetzt sieht. Beweise für einen Betrug Niemanns liegen aber nicht vor.
Anfang September war es zum ersten Vorfall zwischen den Kontrahenten im Schach gekommen. Beim Sinquefield Cup in St. Louis verlor Superstar Magnus Carlsen überraschend gegen Niemann und zog sich erstmals in seiner Karriere von einem Turnier zurück. Gründe nannte der 31 Jahre alte Norweger nicht.
Er twitterte lediglich ein altes Interview des Fussball-Trainers José Mourinho, in dem der Portugiese sagte: «Ich ziehe es vor, nichts zu sagen. Wenn ich etwas sage, komme ich in grosse Schwierigkeiten, und ich möchte nicht in grosse Schwierigkeiten kommen.»
Die Schach-Szene deutete Carlens Ausstieg als Betrugsvorwurf gegen Niemann. Der US-Amerikaner gab in einem Interview zu, zweimal als Teenager bei Online-Partien betrogen zu haben. Dies sei jedoch in Präsenz am Schachbrett nie der Fall gewesen.