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Schwere Vorwürfe von Biles und weiteren US-Turnerinnen gegen FBI

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USA,

Die US-Turnerinnen rund um Simone Biles haben schwere Vorwürfe gegen das FBI erhoben. Sie hätten ihre Hinweise auf Missbrauch lange Zeit nicht verfolgt.

FBI Biles
Von links nach rechts: Simone Biles, Mc Kayla Maroney, Aly Raisman und Maggie Nicholas - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Turnerinnen erheben schwere Vorwürfe gegen das FBI.
  • Diese hätten ihre Hinweise auf den Missbrauch von Nassar lange Zeit nicht verfolgt.
  • Das System habe den Missbrauch überhaupt erst ermöglicht.

Die US-Turnerinnen rund um Simone Biles schilderten bei einer Anhörung im Justizausschuss der Kongresskammer auf eindringliche Weise ihre Erlebnisse. Die US-Bundespolizei und Verantwortlichen der zuständigen Sportverbände hätten ihre Hinweise auf den Missbrauch lange Zeit nicht verfolgt. Deshalb sollen sie mitverschuldet haben, dass Nassar viele weitere Mädchen habe missbrauchen können.

Maroney erzählte, wie sie im Sommer 2015 dem FBI in schmerzhaften Details geschildert habe, was Nassar ihr angetan habe. Der FBI-Beamte habe ihre Erlebnisse heruntergespielt und gesagt: «Ist das alles?» Die Bundespolizei habe ihre Aussage zunächst lange nicht gemeldet und erst nach 17 Monaten dokumentiert und dabei «völlig falsch» dargestellt.

«Sie haben sich entschieden, über das, was ich sagte, zu lügen und einen Serien-Missbraucher zu schützen. Dies anstatt nicht nur mich, sondern unzählige andere zu schützen.» Durch die Untätigkeit habe das FBI Nassar erlaubt, sich weiter frei zu bewegen und mit seinem Missbrauch weiterzumachen. Die beteiligten FBI-Beamten hätten ein Verbrechen begangen, beklagte sie.

Biles: «System» habe Missbrauch ermöglicht

Die Turnerinnen beklagten auch schwere Versäumnisse der involvierten Sportverbände. Biles sagte, «ein ganzes System» habe Nassars Missbrauch ermöglicht. Raisman sagte: «Es war, als würde man einem Pädophilen auf dem Silbertablett unschuldige Kinder servieren.» Neben ihnen sagte auch die Turnerin Maggie Nichols vor dem Ausschuss aus.

Nassar war seit Sommer 2017 in insgesamt drei Urteilen für seine kriminellen Übergriffe auch gegen Minderjährige verurteilt worden. Gesamthaft seien Gefängnisstrafen von 175 Jahren ausgesprochen worden. Er hatte sich in den Verfahren schuldig bekannt, mehrere Mädchen sexuell misshandelt zu haben. Insgesamt hatten hunderte Turnerinnen und ihre Eltern gegen ihn geklagt, darunter auch Raisman, Maroney und Biles.

Das FBI habe Hinweise auf den sexuellen Missbrauch durch Nassar falsch behandelt und ihm so weitere Taten ermöglicht. Zu diesem Schluss kam ein im Mitte Juli veröffentlichter Bericht des Büros des Generalinspekteurs im US-Justizministerium. FBI-Beamte hätten nicht mit der bei Vorwürfen dieser Art nötigen «Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit» reagiert, hiess es.

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