Toni Kroos tritt aus deutscher Nationalmannschaft zurück
Drei Tage nach dem EM-Aus erklärt Toni Kroos (31) seine Laufbahn in der deutschen Fussball-Nationalmannschaft für beendet.

Das Wichtigste in Kürze
- Toni Kroos wird nicht mehr für die DFB-Elf auflaufen.
- Der 31-Jährige beendet nach 106 Länderspielen seine Nationalmannschafts-Karriere.
Nach 106 Länderspielen beendet der frühere Weltmeister Toni Kroos seine Karriere in der Fussball-Nationalmannschaft. Das teilte der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler des spanischen Rekordmeisters Real Madrid mit.
«Die Entscheidung steht, sie ist unwiderruflich», sagte Kroos in seinem Podcast «Einfach mal Luppen». Es sei «immer so, dass nach Turnieren logischerweise gewisse Resümees gezogen werden», sagte er. Er habe sich auch schon vor der EM Gedanken gemacht und die Entscheidung bereits vor dem Turnier getroffen.
«Es ist nicht so, dass ich nach dem Turnier aufgewacht bin und gesagt habe: ‹Um Gottes Willen, das muss ich alles überdenken›», sagte Kroos und berichtete im Gespräch mit seinem Bruder Felix davon, dass er schon 2018 darüber nachgedacht habe, seine Karriere im Nationalteam zu beenden. Dies habe «absolut nichts mit dem Ausscheiden zu tun gehabt», er habe «rational nachgedacht», begründete der Mittelfeldspieler.
Schmerzhaftes Aus an Euro 2020
Als «sehr, sehr bitter» hatte Kroos das Aus des Nationalteams im Achtelfinal der Europameisterschaft gegen England bezeichnet. Unmittelbar danach war auch über die Zukunft des Routiniers diskutiert worden.
Der 31-Jährige war in der Auswahl des Deutschen Fussball-Bundes immer einer der wichtigsten Ansprechpartner für den aus dem Amt geschiedenen Bundestrainer Joachim Löw, sah sich aber auch häufig Kritik ausgesetzt. Kein Feldspieler kam häufiger oder länger zum Einsatz unter Löw als der Mann mit der Nummer acht.
Entscheidung für Familie
2014 wurde der in Greifwald geborene Kroos mit der DFB-Elf in Brasilien Weltmeister, viermal war er Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern (2013) und Real Madrid (2016-2018). Er war Club-Weltmeister, deutscher und spanischer Meister, dazu Pokalsieger.
Dies sei «eine Entscheidung für die Familie und für mich, weil es mir auch gut tut, dass ich mehr bei der Familie bin», sagte Kroos. Er sei «sehr gerne Nationalspieler» gewesen, «aber das auch immer mit dem grossen Laster gepaart, nicht bei der Familie zu sein».