Topfavoritin Williams im Viertelfinale

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Australien,

Serena Williams bleibt in Melbourne auf Kurs. Im Achtelfinale muss sich die grosse Favoritin aber gewaltig strecken, um ein Aus zu verhindern. Dem US-Open-Champion Dominic Thiem gelingt das nicht. Für ihn sind die Australian Open beendet.

Freude bei Serena Williams. Foto: Dean Lewins/AAP/dpa
Freude bei Serena Williams. Foto: Dean Lewins/AAP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Botschaft auf ihrem T-Shirt war eindeutig.

«Unstoppable queen» stand in goldenen Buchstaben auf dem dunklen Oberteil, das Serena Williams nach ihrem Viertelfinal-Einzug bei den Australian Open in der Pressekonferenz trug.

Auf ihrem Weg zum ersehnten 24. Grand-Slam-Titel hat sich die Topfavoritin in Melbourne auch von der zuletzt so formstarken Aryna Sabalenka aus Belarus nicht stoppen lassen. Die 39 Jahre alte Amerikanerin gewann im Achtelfinale mit 6:4, 2:6, 6:4 und ist nur noch drei Siege von der Einstellung des Grand-Slam-Rekords der wegen ihrer schwulen- und lesbenfeindlichen Aussagen umstrittenen Australierin Margaret Court entfernt.

Überraschend beendet ist das erste Highlight der Tennis-Saison dagegen für den Österreicher Dominic Thiem. Der US-Open-Champion verlor sein Achtelfinale gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow mit 4:6, 4:6, 0:6 und war dabei weitgehend chancenlos. Zwei Tage nach seinem Fünfsatzsieg gegen den Australier Nick Kyrgios wirkte der 27 Jahre alte Weltranglisten-Dritte angeschlagen und kraftlos. Im vergangenen Jahr hatte Thiem in Melbourne noch im Finale gestanden.

«Die Enttäuschung ist natürlich riesengross», sagte Thiem nach seiner unerwartet klaren Niederlage. «Es war eine Kombination aus mehreren Dingen: Ein paar physische Dinge, ein richtig schlechter Tag, und dann ist Grigor einfach auch ein guter Spieler», sagte der Österreicher. Genauer wollte er auf seine körperlichen Probleme nicht eingehen. «Ich will keine Entschuldigungen suchen. Ich bin keine Maschine, auch wenn ich gerne eine wäre.»

Williams verwandelte in der Rod Laver Arena nach 2:09 Stunden ihren ersten Matchball. «Es war verdammt schwer», gab die langjährige Nummer eins der Tennis-Welt zu. «Ich habe einfach versucht, dran zu bleiben», sagte Williams. Nach gewonnenem ersten Satz leistete sich die Amerikanerin im zweiten Durchgang einen kleinen Hänger und gab den Abschnitt mit 2:6 ab. Im dritten Satz gelang ihr aber ein schnelles Break zum 3:1.

Sabalenka, die vor der Reise nach Australien die Turniere in Ostrau und Linz (beide 2020) sowie Abu Dhabi (2021) gewonnen hatte, zeigte aber ein grosses Kämpferherz und schaffte das Re-Break zum 3:4. Doch in den entscheidenden Phasen übertrieb es die Belarussin ein bisschen mit ihrem druckvollen Spiel. 36 einfache Fehler waren am Ende zu viel, um gegen Williams für die grosse Überraschung zu sorgen. Im Viertelfinale trifft Williams auf Simona Halep aus Rumänien. Die einstige Melbourne-Finalistin setzte sich mit 3:6, 6:1, 6:4 gegen French-Open-Siegerin Iga Swiatek aus Polen durch. Der Sieg der Weltranglisten-Zweiten über die 19-jährige Swiatek stand nach 1:50 Stunden fest.

Vor Williams hatten beim ersten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison bereits Naomi Osaka aus Japan und Hsieh Su-Wei aus Taiwan das Achtelfinale überstanden. US-Open-Champion Osaka rang in einem hochklassigen Spiel Vorjahresfinalistin Garbiñe Muguruza aus Spanien mit 4:6, 6:4, 7:5 nieder. Die 23-Jährige wehrte im dritten Satz beim Stand von 3:5 zwei Matchbälle ab.

Wegen des derzeit in Melbourne geltenden Lockdowns konnten die spannende Partie keine Zuschauer in der Arena verfolgen. «Die Zuschauer hätten das Spiel sicher genossen, vielleicht wäre es vor Fans sogar noch ein besseres Match geworden», sagte Osaka. Sie trifft nun am Dienstag auf Hsieh Su-Wei aus Taiwan. Die 35-Jährige hatte bei ihrem 6:4, 6:2 gegen die Tschechin Marketa Vondrousova keine Mühe und steht erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier im Viertelfinale. Noch nie zuvor seit Einführung des Profi-Tennis 1968 war eine Spielerin bei ihrem Viertelfinal-Debüt bei einem Grand-Slam-Turnier älter.

Bei den Herren schaffte völlig unerwartet der russische Qualifikant Aslan Karazew den Sprung ins Viertelfinale. Der 27-Jährige setzte sich gegen den an Nummer 20 gesetzten Kanadier Felix Auger-Aliassime mit 3:6, 1:6, 6:3, 6:3, 6:4 durch und steht als erster Qualifikant seit zehn Jahren bei einem Grand-Slam-Turnier im Viertelfinale. Zudem ist Karazew der erste Qualifikant seit Alex Radulescu 1996 in Wimbledon, der bei seinem Grand-Slam-Debüt das Achtelfinale überstand. Im Viertelfinale trifft die Nummer 114 der Tennis-Welt nun auf Thiem-Bezwinger Dimitrow.

Laura Siegemund ist auch im Doppel-Wettbewerb mit ihrer russischen Partnerin Vera Swonarewa ausgeschieden. Damit sind bei dem Grand-Slam-Turnier in Melbourne keine deutschen Tennis-Damen mehr vertreten. Die beiden US-Open-Siegerinnen verloren im Achtelfinale 3:6, 7:6 (7:5), 2:6 gegen Elise Mertens und Aryna Sabalenka. Das Duo aus Belgien und Belarus ist an Nummer zwei gesetzt.

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