Tyson Fury singt an Pressekonferenz Frust von der Seele

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

USA,

Sein Comeback-Kampf gegen Deontay Wilder endet mit einem Unentschieden, obwohl viele Fury als Sieger sahen. Dieser verdaut den Dämpfer auf seine eigene Weise.

Tyson Fury singt nach seinem Kampf vor den Medien.
Tyson Fury singt nach seinem Kampf vor den Medien. - Twitter/@transalpino

Das Wichtigste in Kürze

  • Tyson Fury kann sich den WM-Titel gegen Deontay Fury nicht zurückholen.
  • Der Brite nimmts jedoch mit Humor und singt mit den Journalisten ein Liedchen.

Tyson Fury ist ein Charakterkopf. Der 30-jährige Brite wollte am Samstag im WM-Kampf gegen den amerikanischen Schwergewichts-Weltmeister Deontay Wilder den Gürtel zurück holen. Zwei Mal ging der 2,06-Meter-Hüne dabei zu Boden, stand aber immer wieder auf und landete mehr Treffer auf dem Körper von Wilder. Am Schluss endet der Kampf unentschieden, die Kampfrichter geben beiden Boxern gleich viele Punkte.

Fury war auf bestem Weg zum Comeback des Jahres. Sein Trainer Ben Davison sagt zum TV-Sender «BT Sports» nach dem Kampf: «Sie haben gerade das grösste Comeback der Sportgeschichte kaputt gemacht. Du musst ein kranker, kranker Mann sein, um das zu machen.» Auch die britische Boxlegende Lennox Lewis sah Fury klar als Sieger des Kampfes.

Fury stimmt «American Pie» an

Natürlich sieht sich auch Tyson Fury selbst als Gewinner und ist enttäuscht vom Urteil der Kampfrichter. An der Pressekonferenz, mit verschlagenem Gesicht, zeigt er sich aber schon wieder in bester Laune: Kurzerhand stimmt er ein Liedchen an: «A long long time ago, I can still remember how that music used to make me smile», stimmt er das Madonna-Lied zum Film «American Pie» aus dem Jahre 1999 an.

Dabei hatte Fury in den letzten Jahren nicht viel zu lachen. Er trank literweise Bier, konsumierte Kokain und hatte 50 Kilo Übergewicht. Doch der ehemalige Weltmeister kämpfte sich zurück. Bei seinem Comeback 2018 besiegte er unter anderem den Burgdorfer Sefer Seferi. Dieser lobt den Boxer im «Blick»: «Abseits des Rings ist er der liebste Mensch der Welt. Für die Medien macht er eine Riesenshow, er ist einer wie Muhammad Ali. Aber wenn die Kameras aus sind, ist er ein Familienmensch, ein super Typ. Wir haben bis heute Kontakt. Er schreibt mir manchmal und fragt mich, wie es mir und meinen Kindern geht.»

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