Wada: Ukrainische Anti-Doping-Agentur warnte Athleten
Das Wichtigste in Kürze
- Die Welt-Anti-Doping-Agentur ermittelte gegen die ukrainische Doping-Agentur.
- Dabei wurden verschiedene Verstösse gegen die Richtlinien aufgedeckt.
- Unter anderem hat die Ukraine ihre Athleten vor bevorstehenden Doping-Tests gewarnt.
Die ukrainische Anti-Doping-Agentur (NADC) hat Athleten nach Erkenntnissen der Wada vor bevorstehenden Tests gewarnt und Meldedaten gefälscht. Beweise dafür haben Ermittlungen im Rahmen der 2019 gestarteten «Operation Hercules» ergeben. Das teilte die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada mit.
Ukrainische Athleten und Trainer seien unmittelbar vor Dopingkontrollen angerufen und so gewarnt worden. Dies ist ein gravierender Verstoss gegen die gültigen Testvorschriften. Nur in begründeten Ausnahmefällen dürften Dopingtests mit Ankündigung erfolgen.
Die verbotenen Praktiken reichen laut Wada mindestens bis 2012 zurück. Zusätzlich habe die NADC im Jahr 2021 wissentlich mindestens sechs Proben als «ausserhalb von Wettkämpfen» gemeldet. Dies verstosse gegen den Welt-Anti-Doping-Code und das Test-Prozedere ISTI.
Komplettausschluss droht
Durch derartige Fälschungen könnte ein positiver Test als negativ eingestuft werden – und ein Athlet möglichen Sanktionen entgehen. Einige Substanzen und Methoden seien nur bei Wettkämpfen verboten.
Mit möglichen Sanktionen gegen das NADC befasst sich nun ein Wada-Gremium. Im schlimmsten Fall muss die Ukraine mit einem Komplettausschluss von internationalen Wettkämpfen rechnen.