«Wie ist es möglich, dass so eine Partei so viele Stimmen bekommt?»
Bundesliga-Profi Kevin-Prince Boateng fordert von den Fussball-Verbänden und Vereinen ein härteres Vorgehen gegen Rassismus. Und auch im Bezug auf die AfD spricht er Klartext.
Kritik an Erstarken der AfD
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesliga-Profi Boateng fordert ein härteres Vorgehen gegen Rassismus.
- Zur AfD sagt der Fussballspieler, dass er nicht verstehe, dass da niemand «dazwischenhaut».
«Es reicht nicht, vor Champions-League-Spielen ein «No to racism"-Video zu zeigen. (...) Es reicht auch nicht, ab und an ein T-Shirt anzuziehen, auf dem «Kein Rassismus» steht, oder «Wir zeigen Rassismus die rote Karte"», sagte Kevin-Prince Boateng von Eintracht Frankfurt dem Magazin «Jetzt» der «Süddeutschen Zeitung».
Nicht nur Zuschauer, sondern auch Gegenspieler auf dem Rasen hätten ihn bereits rassistisch beleidigt, sagte der Halb-Bruder des deutschen Nationalspielers Jérôme Boateng. «Wenn mich jemand als «scheiss Schwarzer» betitelt, ist das nicht erlaubt», sagte Boateng. «Trotzdem ist es mir schon passiert, dass Gegenspieler mich so genannt haben.»
Schon als Kind habe er rassistische Äusserungen von Eltern erlebt. «Als ich jung war, habe ich immer versucht, das wegzudenken, zu unterdrücken», sagte der Bundesliga-Rückkehrer. «Ich habe viel geweint in der Zeit.» Auch zur Partei AFD äusserte sich der Fussball-Profi besorgt. «Wie ist es möglich, dass so eine Partei so viele Stimmen bekommt? Die wachsen und wachsen und keiner haut dazwischen», sagte Boateng.
Schon in Italien engagiert
Auch während seiner Zeit bei Milan in Italien engagierte sich Boateng gegen Rassismus. Nach Pfiffen in einem Testspiel zwischen Milan und den Amateuren von Busto Arsizio verliess er im Januar 2013 demonstrativ den Platz. Die Mailänder absolvierten in der Folge das Aufwärmen in einem speziellen Shirt mit einer Aufschrift gegen Rassismus