Swiss Badminton: Die Geschichte der Sportart Badminton
Badminton ist die schnellste Rückschlagsportart der Welt und hat eine lange Geschichte.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Badminton ähnliche Sportart gab es bereits vor über 2000 Jahren.
- Das heutige Spiel verdankt seinen Namen dem Duke of Beaufort.
- Am 16. Mai 1954 wird der Schweizer Badminton Verband (Swiss Badminton) gegründet.
Die Anfänge
Rückschlagspiele, die dem heutigen Badminton ähneln, gab es bereits vor über 2000 Jahren, dies beweisen unter anderem Höhlenmalereien, die in Indien gefunden wurden. Aber auch bei den alten Griechen, Azteken und Inkas waren Feder-Ball Spiele bekannt. In Europa wurde in Zeiten des Barocks vom französischen und englischen Hofadel das «Jeu du volant» oder «Battledore and Shuttlecock» zur beliebten Freizeitbeschäftigung im Freien.
Das heutige Spiel verdankt seinen Namen dem Duke of Beaufort. Auf dessen Landsitz «Badminton House» wurde 1872 das Spiel, das unter dem Namen «Poona» (nach der indischen Stadt Pune benannt) bekannt war und sich bei ausländischen Offizieren in Britisch-Indien grosser Beliebtheit erfreute, in England. 1899 fanden die ersten All England Championships statt, die heutzutage unter Badmintonfans den gleichen Stellenwert haben wie Wimbledon für die Tennisfreunde.
Mitte der 1920er Jahre breitete sich der organisierte Badmintonsport vermehrt auch in Nordeuropa, Frankreich, Australien und Nordamerika aus, so dass im Juli 1934 der Badminton Weltverband BWF gegründet wurde. Derzeit sind 196 Nationen, darunter auch die Schweiz, Mitglied der BWF. Geschätzt spielen mehr als 220 Millionen Menschen weltweit regelmässig Badminton. Vor allem in den asiatischen Hochburgen wie China, Indonesien, Japan und Indien, aber auch in England und Dänemark geniesst Badminton enorme Popularität.
Trotzdem wurde Badminton erst 1992 olympisch. Die Schweiz war bisher an allen Olympischen Spielen im Badminton vertreten. An den Paralympischen Spielen in Tokyo war Badminton zudem erstmals als paralympische Sportart dabei.
Anfänge in der Schweiz
Einige Überseeschweizer, die aufgrund des 1. Weltkrieges zur Rückkehr in die Schweiz gezwungen waren, wollen nicht auf koloniale Vergnügungen verzichten. Dazu gehört auch das Badmintonspiel. Sie gründen 1919 den ersten Badmintonclub der Schweiz, den Ersten Zürcher Badmintonclub. Dieser existiert noch heute.
In der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs der 1950er Jahre, einer Zeit wo die jungen Leute wieder frei reisen können, wird auch im schweizerischen Badmintonsport viel Neues geschaffen. Vereine, Verbände und Turniere werden gegründet. 1951 werden erste inoffizielle Interclub Spiele durchgeführt. Am 16. Mai 1954 wird der Schweizer Badminton Verband (heute: Swiss Badminton) mit acht Clubs gegründet.
1955 wird die erste offizielle Interclub Saison mit Herren-Mannschaften ausgetragen. Im selben Jahr finden die ersten internationalen Meisterschaften (später Swiss Open) mit Spielern aus Deutschland, Belgien, Frankreich und der Schweiz in Lausanne statt.
Badminton-Promo mit den Weltbesten
Im Jahr darauf werden die vier besten Spieler der Welt eingeladen, um in neun Schweizer Städten Demonstrationsevents zu spielen. Die Promo-Tour mit den asiatischen Top-Spielern, die 15 Tage dauert, wird ein voller Erfolg. Im gleichen Jahr werden in der Schweiz 50'000 Racket-Verkäufe verzeichnet.
Ein Turnier mit langer Tradition
Die seit 1955 ausgetragenen Internationalen Schweizer Meisterschaften sind heute als Swiss Open bekannt. Zunächst fanden sie in Lausanne statt. Seit 1991 werden die Swiss Open jeden März in der St. Jakobshalle in Basel ausgetragen und versammeln regelmässig die Weltelite zum illustren Stelldichein. Seit 2018 gehören die Swiss Open zur neu eingeführten BWF World Tour-Serie, einem Turniercircuit, dessen 8 besten Spieler:innen und Paare am Jahresende in den World Tour Finals ihren Champion finden.
Sensationelles EM-Gold für die Schweiz
1980 wird Liselotte Blumer sensationell Europameisterin im Dameneinzel. Im gleichen Jahr wird in Malley bei Lausanne die erste reine Badmintonhalle der Schweiz eröffnet. Mit ihren 16 Courts ist sie damals die grösste in Europa existierende Badmintonhalle.
Mehr als 30 Jahre später gibt es zum zweiten Mal überhaupt europäisches Edelmetall für die Schweiz: Sabrina Jaquet gewinnt die Bronzemedaille an den Europameisterschaften 2017 in Kolding (DEN).
Weltpremiere in Basel
Mit der Weltmeisterschaft 2019 in Basel findet eine Weltpremiere statt: erstmals werden die Badminton Weltmeisterschaften parallel mit der Para-WM durchgeführt. Ganz nach dem Motto «One sport – one team» kommt die gesamte Badmintonfamilie in der St. Jakobshalle zusammen.