Feuer frei mit SCB Captain Simon Moser
Feuer frei für den Captain: Simon Moser (30) erinnert sich an die letzte Kabinenpredigt und erklärt, warum er sich ohne Weiteres in seiner Heimat Langnau zeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nau stellt in der Rubrik «Feuer frei» Fragen an Hockey-Cracks.
- SCB-Captain Simon Moser beantwortet Fragen zu seiner Heimat und dem Teamkonstrukt in Bern.
Nau.ch: Wer definiert beim SCB die Rolle des Captains und wie viel Spielraum haben Sie in Sachen Eigengestaltung?
Simon Moser: Wer das C auf seiner Brust hat, muss authentisch sein. Als ich Captain wurde, musste ich nicht viel verändern. Beim SCB pflegen wir sowieso ein besonderes Konstrukt.
Es gibt eine Captain-Gruppe mit Andrew Ebbet, Erik Blum, Tristan Scherwey, Ramon Untersander und mir. Das heisst, wir stimmen alles untereinander ab.
Nau.ch: Wann mussten Sie zum letzten Mal ein ausserordentliches Teamessen oder eine «Chropfleerete» organisieren?
Simon Moser: Teamessen finden regelmässig statt. An eine richtige «Chropfleerete» hingegen kann ich mich nicht erinnern. Meine letzte Ansprache hatte ich nach dem Cup-Heimspiel gegen Ambri.
Da musste ich rasch die Kabinentüre schliessen und Klartext reden. Wir traten in den vorangegangenen Heimspielen einfach zu wenig aggressiv auf. Das wollte ich ansprechen.
Nau.ch: Sie kommen ja ursprünglich aus Langnau – können Sie sich in Ihrer Heimat überhaupt noch sehen lassen?
Simon Moser: Ja sicher, ich bin ab und zu in Langnau – schliesslich kommt meine Freundin von dort. Und meine Freunde haben Verständnis, dass ich als Emmentaler in Bern spiele.
Ich vermute mal, dass es mit Sicherheit einige Langnauer Fans nicht so toll finden, dass ich beim SCB spiele.
Aber als ich in die Hauptstadt wechselte, stieg Langnau in die NLB ab. Ich aber wollte auf höchstem Niveau weiterspielen.
Nau.ch: Die Leistungsträger werden beim SCB während der Regular Season ziemlich gepusht – auf die Gefahr hin, dass die entscheidende Kraft in den Playoffs fehlt...
Simon Moser: Tatsache ist, dass die letzte Saison sehr lang war: Meisterschaft, Champions League, Nationalmannschaft am Spengler-Cup, Olympia und Weltmeisterschaft.
Ich bin der Meinung, dass sich der Körper daran gewöhnt, wenn du während der ganzen Saison 22 Minuten auf dem Eis stehst.
Das kann in den Playoffs auch ein Vorteil sein. Kommt dazu, dass du als Spieler sowieso immer so lange wie möglich auf dem Eis stehen willst.
Nau.ch: Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie ihre Kollegen Josi, Fiala und Weber in Nashville spielen sehen?
Simon Moser: Ich freue mich für die Jungs und das Team. Dass ich es nicht geschafft habe, ist kein Problem.
Die NHL ist für mich zurzeit kein Thema. Ich müsste Riesenschritte machen, damit es nochmals klappt.