Der HC Davos will aufgrund des Stadionumbaus auf Gästefans verzichten. Allerdings nur für zwei Monate statt zwei Jahre. Nau hat mit dem Medienchef gesprochen.
Der Gästesektor des HC Davos (hier mit Fans des HC Ambri-Piotta) wird in naher Zukunft leer bleiben.
Der Gästesektor des HC Davos (hier mit Fans des HC Ambri-Piotta) wird in naher Zukunft leer bleiben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der HC Davos will die Gästefans wegen des Umbaus aussperren.
  • Nau hat dem Medienchef fünf Fragen gestellt und klärt die Sachlage auf.
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Was ist passiert?

Der HC Davos baut sein Stadion um. Bis 2020 soll die Vaillant Arena in einem neuen Licht erstrahlen. Bis dahin werden Einschränkungen nötig sein – die ersten davon sind bereits jetzt eingetreten. So ist neben zwei Restaurants und dem Club auch der Gästesektor derzeit nicht offen. Dies, weil aufgrund der Bauarbeiten zu wenig Ein- und Ausgänge im Stadion passierbar sind. Aus Sicherheitsgründen dürfen im selben Eingang nicht Fangruppen verschiedener Lager ins Stadion gelassen werden.

Wie lange bleiben die Gästesektoren geschlossen?

Entgegen einer früheren Meldung der «Südostschweiz», dass der Gästesektor voraussichtlich bis 2020 geschlossen bleibt, sagt HCD-Mediensprecher Markus Glarner: «Der Umbau läuft – aber im Dezember dieses Jahres sollte der Gästesektor wieder begehbar sein.» Somit bleiben Gäste dem Stadion nur zwei Monate anstatt wie bis anhin gedacht zwei Jahre fern.

Gab es bereits Reaktionen anderer Klubs?

Die Fandelegierten der National-League-Vereine wurden gemäss Glarner bereits im August über den Entscheid informiert. «Es geht hier um Sicherheitsauflagen, die von der National League und verschiedenen anderen Instanzen wie der Polizei auferlegt wurden», so der Medienchef.

Können die Gästefans in einem anderen Sektor Platz nehmen?

Grosse Fangruppen anderer Klubs werden mittels Buchungskontrollen entlarvt. Bis der Gästesektor mit den separaten Ein- und Ausgängen wieder frei ist, dürfen solche Gruppen nicht an die Heimspiele des HC Davos. Dabei geht es aber lediglich um sogenannte «Risikospiele». «Die Polizei gibt die Sicherheitsstufe aus. Das hängt von den Erfahrungen des Gegners ab, auch die Social-Media-Aktivitäten werden beobachtet», erklärt Glarner.

Ist eine Auflösung des Gäste- und Heimsektors in der Schweiz überhaupt denkbar?

Nein. In der Schweiz herrscht eine völlig andere Fankultur wie beispielsweise in der nordamerikanischen NHL, wo Gäste- und Heimfans in denselben Sektoren sind. Zudem gibt es dort keine Stehplätze, die Loyalität ist geringer. «Ein Versuch einer Auflösung müsste in gewissen Kantonen erst über die Regierung kommen, sowie polizeiliche und verbandsmässige Auflagen erfüllen», so Glarner. Dies sei in der Schweiz derzeit unrealistisch. Oberste Priorität geniesse immer noch die Sicherheit eines jeden Matchbesuchers.

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