Stadion des HC Davos bis 2020 ohne Gästesektor

Jan Weisstanner
Jan Weisstanner

Prättigau,

Der HC Davos trägt seine Heimspiele künftig ohne Gästefans aus. Während der ganzen Saison bleibt der Sektor wegen Sanierungen geschlossen.

Der Gästesektor des HC Davos (hier mit Fans des HC Ambri-Piotta) wird in naher Zukunft leer bleiben.
Der Gästesektor des HC Davos (hier mit Fans des HC Ambri-Piotta) wird in naher Zukunft leer bleiben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der HC Davos trägt die Heimspiele in den nächsten zwei Jahren ohne Gästesektor aus.
  • Grund dafür sind Umbauarbeiten im Stadion.

Dass das Stadion des HC Davos komplettsaniert wird, war bereits seit Beginn des Jahres klar. Auf den Spielbetrieb wird der Umbau keine Auswirkungen haben. Allerdings müssen die Verantwortlichen des Rekordmeisters nun doch sportliche Folgen einplanen. So wird der Gästesektor im schmucken Stadion voraussichtlich bis zum Ende der Bauarbeiten 2020 geschlossen bleiben.

Heisst für die Heimspiele des HC Davos: Keine Gästefans mehr. Bereits am Samstag, im bislang einzigen Heimspiel in dieser Saison gegen Ambri-Piotta, versammelten sich die Fans der Leventiner noch auf der Westseite. Da sich hier eigentlich der Familienbereich befindet, ist dies aus Sicherheitsgründen in Zukunft auch nicht mehr möglich.

Auflösung der Sektoren kein Thema

Die Verantwortlichen des Klubs wollen mit Kontrollen von Gruppenbuchungen sicherstellen, dass keine Fangruppen des gegnerischen Lagers den Weg ins Stadion finden. Damit versucht der HC Davos zu verhindern, dass sich Heim- und Gegnerfans im selben Sektor in die Haare geraten könnten. «Wir wollen weiter Gästefans», sagte HCD-Medienchef Markus Glarner zur «Südostschweiz». Nur sei dies in dieser Saison nicht mehr möglich.

Damit verpassen die Bündner die Chance, zum Schweizer Fan-Pionier-Verein zu werden. Denn: In der NHL beispielsweise gibt es keine Heim- und Gästesektor. Die Eishockeykultur in der Schweiz ist anders geprägt, die Loyalität, besonders in Gruppen, ist auf einem weitaus höheren Niveau. Immer wieder kommt es – im Gegensatz zu den friedlichen Spielen in der höchsten Eishockeyliga der Welt – zu Auseinandersetzungen zwischen solchen Gruppen.

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