Kommentar: Unsere Medaillen-Chancen an Olympia in Peking steigen
Kein Josi, kein Meier, kein Hischier: Die Schweizer NHL-Stars dürfen nicht nach Peking. Möglicherweise ein Glücksfall für unsere Eisgenossen. Ein Kommentar.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Traum von der besten Schweizer Eishockey-Nati aller Zeit ist geplatzt.
- Dennoch wird Trainer Fischer mit einer starken Mannschaft nach Peking reisen.
- Möglicherweise sind unserer Medaillenchancen mit dem NHL-Aus gar gestiegen.
Wie schön wäre das Aufstehen am Morgen des 9. Februar gewesen: Angeführt der Superstars Josi, Meier oder Hischier empfängt die beste Nati aller Zeiten zum Auftakt in das Olympische Eishockey-Turnier Russland. Ein Leckerbissen!
Doch aus dem Turnier der Superlative mit sämtlichen NHL-Stars wird nichts. In Nordamerika herrscht das Corona-Chaos. 50 Spiele wurden mittlerweile verschoben und müssen irgendwann nachgeholt werden, keine Zeit für eine Unterbrechung im Februar.

Ein Jammer! Wie sehr hätten die Hockey-Fans wieder einmal ein Kräftemessen der besten Spieler der Welt im Nationaldress verdient.
Zuletzt war dies am World Cup of Hockey der Fall. Vor über fünf Jahren! Damals war noch Streit Teil des Team Europa, Hischier spielte noch nicht einmal in der NHL.
Klar ist: Die Olympischen Spiele verlieren mit dem NHL-Rückzug ein absolutes Highlight. Für die Schweiz hingegen könnte sich das ganze als Glücksfall entpuppen.
Die Grossmächte stellten sich auf ein reines «NHL-Team» ein und werden damit vom Aus der Spieler aus Nordamerika härter getroffen als die Schweiz. Patrick Fischer hingegen testete zuletzt am Deutschland-Cup und der NaturEnergie-Challenge eine Vielzahl National-League-Spieler.
Damit wird die Nati in Peking eine schlagkräftige Mannschaft stellen, auch ohne NHL-Schweizer.
Der Kern wird ein vertrauter sein, der schon zahlreiche WM-Schlachten geschlagen hat: Genoni, Diaz, Untersander, Andrighetto, Corvi oder Ambühl. Dazu kommen die NHL-Rückkehrer Weber, Müller und Haas.
Die Spieler werden sich also kennen, das Team eingespielt und von Trainer-Fuchs Fischer mental wie taktisch hervorragend eingestellt sein. Das neue Motto: «Das scheinheilige Viertelfinal-Ziel ist vom Tisch», steht sinnbildlich für die neue, gesunde Schweizer Eishockey-Arroganz.
Fakt ist: Schon an der WM traute man der Nati eine Medaille, vielleicht gar den Titel zu. Gut möglich, dass die Stunde der Schweiz nun in Peking schlägt.
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