Kommentar zur NHL: Hype um Russen-Star Owetschkin ist fehl am Platz
Der Russe Alexander Owetschkin (37) trifft in der NHL am Laufmeter – und wird gefeiert. Das ist wegen seiner Nähe zu Putin völlig deplatziert. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Weihnachten belegt Alexander Owetschkin in der ewigen NHL-Torjägerliste Rang zwei.
- Dafür wird der 37-jährige Russe in der NHL gefeiert und zum Spieler des Monats gekürt.
- Nau.ch meint: Wegen seiner Nähe zu Putin ist dies aus moralischer Sicht unangebracht.
Kurz vor Weihnachten erzielt Alexander Owetschkin seine NHL-Tore 801 und 802. Ein weiterer Meilenstein für die Eishockey-Legende: Der Stürmer der Washington Capitals klettert in der ewigen Torjägerliste der besten Eishockeyliga auf Rang zwei.
Damit wackelt nun sogar der lange als unerreichbar geltende Torrekord von Wayne Gretzky (894 Tore).
In dieser Saison steht Owetschkin nach 41 Spielen auch schon wieder bei 48 Skorerpunkten (29 Tore, 19 Assists). Erst am Donnerstag trifft er beim 6:2-Sieg gegen die Blue Jackets wieder. Und gehört mit 37 Jahren immer noch zu den besten zehn Skorern der Liga.
Die NHL, sein Club, viele Fans und nordamerikanische Medien feiern Owetschkin ab. Gratulationen und Lobeshymnen prasseln auf ihn ein. Highlight-Videos machen die Runde. Der Hype ist riesig!
«GOAT», «unglaublich, er wird einfach nicht schwächer» oder «bester Torjäger aller Zeiten» ist in Kommentarspalten zu lesen. Von der NHL wird der Russe an Heiligabend zum «Spieler der Woche» ernannt. Vor wenigen Tagen gar noch zum Spieler des Monats Dezember.
Aus rein sportlicher Sicht mag das absolut gerechtfertigt sein. Nicht aber aus moralischer Sicht. Dieser Hype ist komplett fehl am Platz!
Während in praktisch allen anderen Sportarten russische Teams und Athleten zu Recht ausgeschlossen sind, schmückt sich die NHL mit einem Verbündeten von Russland-Präsident Wladimir Putin.
Einem Mann, der seit Jahren treuer Anhänger des russischen Machthabers ist, sich nicht von ihm distanziert. Und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bis heute nicht verurteilt.
Im Gegenteil: Auf seinem Instagram-Profilbild posiert Owetschkin nach wie vor mit Putin.
In der NHL scheint man zu ignorieren, dass der Ukraine-Krieg weiterhin andauert und Tag für Tag unschuldige Menschenleben kostet.
Damit stellt die beste Eishockeyliga der Welt Geld, Prestige und Profit über jegliche Moral. Es ist ein Skandal.