Playoffs 2019 Marc Reichert tippt die vier Serien

Endlich beginnen nach 50 Qualifikations-Runden die Playoffs. In welcher Serie setzt sich der Favorit durch? Wo gibt es vielleicht eine Überraschung? Das sind die Tipps von Ex-Profi Marc Reichert.

Neben den Paarungen der Spitzenteams Bern und Zug gegen Servette und Lugano gibt es auch neue Duelle. Die Serien zwischen Lausanne und Langnau sowie Biel und Ambri gab es noch nie. Die Ausgangslage ist also mehr als spannend.

Das wird keine einfache Serie für Bern. Servette lebt von den positiven Emotionen der letzten Wochen. Die Genfer haben sich aus einer fast aussichtslosen Lage noch für die Playoffs qualifiziert.

Servette lebt von der physischen Spielweise. Über die ganze Serie gesehen, wird es dem Team von Chris McSorley wohl nicht reichen. Aber der SCB muss von Anfang an in den Playoff-Modus schalten können, sonst kann es schwierig werden.

Die Serie, die wohl am schwierigsten zu tippen ist. Das könnte eigentlich auch der Final sein. Zug spielte eine souveräne Qualifikation auch wenn es in den letzten Spielen die eine oder andere Niederlage zu viel gab.

Lugano zeigte in der Quali zwischen sensationellen Spielen und eher lustlosen Auftritten alles. Ich sehe das wahre Gesicht dieses Teams immer noch nicht. Wie treten sie in diesen Playoffs auf? Für Lugano spricht, dass sie ohne Trainerwechsel auskamen und sich irgendwie arrangieren konnten.

Trotzdem denke ich, dass sich Zug knapp durchsetzt.

Lausanne hat ein hochkarätiges Kader und ist für mich Favorit in dieser Serie. Die Waadtländer werden sich durchsetzen. Aber es wird ein hartes Stück Arbeit, das System von Langnau-Coach Heinz Ehlers ist ja in Lausanne bestens bekannt.

Lausanne wird nicht viele Chancen bekommen, sich aber am Ende durchsetzen. Entscheidend werden auch in dieser Serie die Goalies sein. Lausanne steht natürlich auch in der Pflicht, es wird schliesslich mit der grossen Kelle angerührt.

Die Chemie bei Ambri stimmt extrem, das Team ist jung und hungrig. Cereda und Duca leisten hervorragende Arbeit und Ambri ist nicht per Zufall in die Playoffs gerutscht. Das Team ist auch nach Rückschlägen aufgestanden und könnte die Überraschung dieser Playoffs werden.

Gegen Ambri spricht, dass sie zu stark von ihrer Toplinie mit Kubalik, Zwerger und Müller abhängig sind. Biel ist doch etwas breiter aufgestellt. Doch die Tessiner haben auch in der Quali einen Weg gefunden, damit umzugehen.

*Marc Reichert hat für den SCB, Ambri und Kloten insgesamt 1022 Einsätze in der National League A gespielt. Er feierte vier Meistertitel. Reichert ist Eishockey-Experte für das SRF.