SCB: Schweden wundern sich über Goalie Reideborn

Adam Reideborn (31) wechselte auf diese Saison hin von ZSKA Moskau zum SC Bern. In seiner Heimat Schweden ist er unerwünscht – und zwar aus einem einfachen Grund. Trotz des Kriegsausbruchs entschied sich der Keeper für den Verbleib in Russland.

Beim SCB erhofft man sich, dass mit Reideborn endlich die Diskussion auf der Goalie-Position endet. Philip Wüthrich (25), der letzte Saison zwischen den Pfosten stand, wird ersetzt.

Nach dem Abgang von Leonardo Genoni zu Zug hatte der SCB kaum Ruhe gefunden. Mit dem neuen Trainer Jussi Tapola und Torhüter Adam Reideborn soll nun wieder Stabilität einkehren.

Letzterer hat beeindruckende sportliche Leistungen vorzuweisen: Er wurde zweimal als bester Torhüter in Schweden ausgezeichnet. Zuletzt gewann er zweimal hintereinander die KHL-Meisterschaft mit ZSKA Moskau.

Eine Rückkehr zu einem schwedischen Verein war für Reideborn nicht möglich. Grund: Nachdem er trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine in der KHL geblieben waren, wurde er aus dem Nationalteam gestrichen.

Davon betroffen waren auch andere schwedische Spieler. Die Klubs in der Heimat vereinbarten zudem, dass keiner der Profis verpflichtet werde. «Das muss ich akzeptieren», sagt Reideborn im Gespräch mit dem «Sonntagsblick».

In Schweden wurde der 31-Jährige für seine Entscheidung heftig kritisiert. Sein Landsmann Lucas Wallmark hatte Russland kurz nach Kriegsbeginn verlassen. Die Kosten für die Vertragsauflösung musste er selber tragen.

Reideborn wehrt sich gegen die Kritik: «Ich hatte einen Vertrag unterschrieben, bevor alles begann. Der war gültig. Ich weiss, dass viele Leute denken, dass dies die falsche Entscheidung war. Aber es war nicht so einfach, den Verein zu wechseln.»

Beim SCB beginnt für den Keeper nun ein neues Kapitel. Am Freitag (19.45 Uhr) starten die Mutzen zuhause gegen Lausanne in die neue Saison.