SC Bern

SCB von Ex-Denner-Chef beeinflusst? Das sagt Chef Lüthi

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Bern,

Der SCB trennte sich nach wenigen Monaten von CEO Raeto Raffainer. Marc Lüthi soll von Philippe Gaydoul beeinflusst worden sein. Der Chef widerspricht.

SCB
Marc Lüthi (M.) bei seiner Verabschiedung als CEO im September 2022, zusammen mit Nachfolger Raeto Raffainer (r.). Letzterer wurde mittlerweile bereits wieder abgesetzt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • War SCB-CEO Marc Lüthi bei der Entlassung von Raeto Raffainer extern beeinflusst?
  • Der Bern-Patron nimmt zu einem Medienbericht Stellung – und widerspricht in zwei Punkten.
  • Ex-Denner-Chef Philippe Gaydoul sei zwar ein «guter Freund», aber ...

Im April kam es beim SCB zum grossen Knall: CEO Raeto Raffainer (41) – erst im September eingestellt – muss schon wieder gehen. Dessen «strategische Ausrichtung ist nicht deckungsgleich mit den Vorstellungen des Verwaltungsrats». So die offizielle Trennungs-Begründung von Marc Lüthi (62), damaliger Verwaltungsratspräsident der SCB Eishockey AG.

Mittlerweile hat sich einiges getan. Lüthi ist wieder CEO, Carlo Bommes (61) wurde als neuer SCB-Präsident präsentiert. Doch nicht nur das.

In einem Bericht der «NZZ» wurden die Machtverhältnisse beim SCB ausgeleuchtet. Und Lüthi soll demnach bei der Raffainer-Entlassung von extern beeinflusst worden sein. Und zwar vom ehemaligen Denner-Chef Philippe Gaydoul (51).

Gaydoul, der auch Kloten-Präsident war, verbinde eine Freundschaft mit Lüthi, «die auf dem Golfplatz ihren Anfang nahm», heisst es. Er gehöre zu einer Gruppe von «einflussreichen und gut vernetzten Wirtschaftsführern, die in der Postfinance-Arena ein und aus gehen.»

So soll er auch eine Rolle beim Knall im April gespielt haben: Gaydoul hatte gemäss Bericht Zweifel, dass Raffainer ein Unternehmen mit 50 Millionen Franken Umsatz führen kann. Und so musste der CEO gehen.

Tatsächlich?

CEO Lüthi: «Wir gehen nicht zusammen golfen»

Gegenüber der «Berner Zeitung» nimmt nun der alte neue CEO Marc Lüthi Stellung. Und in zwei Punkten widerspricht der Mutzen-Patron vehement.

«Wir gehen nicht zusammen golfen. Und Philippe Gaydoul geht in der Postfinance-Arena nicht ein und aus. Sondern war in der vergangenen Saison vielleicht drei-, viermal im Stadion», unterstreicht Lüthi.

Was liegt für den SCB diese Saison drin?

Man sei zwar «gute Freunde, natürlich sprechen wir zusammen über Eishockey. Philippe Gaydoul war schliesslich Präsident des nationalen Eishockey-Verbands und vorübergehend Besitzer des EHC Kloten. Deshalb kennen wir uns.»

Aber: «Philippe Gaydoul hat beim SCB weder ein Beratermandat, noch besitzt er Aktien am Unternehmen.»

SCB macht 241'000 Franken Verlust

Mit neuem Trainer und neuem Präsident will der SCB nun endlich wieder zu den Erfolgen zurückfinden. Seit dem letzten Meistertitel 2019 stecken die Mutzen im Dauertief. Zweimal verpasste man die Playoffs gänzlich, in die Halbfinals schafften es die Berner nie mehr.

SCB
Jussi Tapola leitet seit dieser Saison die Geschicke beim SCB. - Keystone

Bei der Präsentation von Carlo Bommes kam zudem aus, dass die Berner erneut rote Zahlen schreiben. Das Minus des abgelaufenen Geschäftsjahres beläuft sich auf 241'000 Franken. Allerdings fiel der Verlust weit tiefer aus als erwartet.

Kommentare

User #2908 (nicht angemeldet)

ey wird zeit das der scb wieder auf dem spielfeld für fourore sorgt und nicht in der verwaltung sonst geht es wie dem fcb. ein lösungsansatz wäre lüthi zu chassen, der mann redet überall drein und ist zu alt für neue impulse.

Hempoli

Ich hatte dies schon länger erwartet angesichts dessen dass Raffainer schon kurz nach dessen Einstellung für andere Posten im Gespräch war.

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