SRF: Darum werden keine Live-Eishockey-Spiele mehr gezeigt
In der neuen Saison sehen Eishockey-Fans keine Live-Spiele der National League bei SRF. Hat sich das TV-Schwergewicht bei der Vergabe der Rechte verpokert?
Das Wichtigste in Kürze
- Sunrise kontrolliert den Schweizer TV-Markt bezüglich Eishockey-Berichterstattung.
- Die Free-TV-Rechte hat sich neu der Sender TV24 gesichert.
- Beim SRF zeigt man sich enttäuscht über die Vergabe der Lizenzen.
Die neue Eishockey-Spielzeit ist bereits in vollem Gange. Auf diese Saison hin hat sich für die Fans erneut einiges geändert. Neben der Aufstockung auf 14 Teams wurden in diesem Jahr auch die TV-Rechte anders vergeben.
SRF geht leer aus
Brisant: Beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) werden in Zukunft keine Live-Spiele mehr zu sehen sein. Die Free-TV-Rechte hat sich bis 2027 der Sender TV24 gesichert. Ein herber Rückschlag für den früheren Monopolisten.
Auch in dieser Saison werden alle Spiele live auf Mysports, dem Bezahlsender von Sunrise übertragen. Hinzu kommen Partien auf TV24 und Blick TV.
Für das SRF ist die neue Hierarchie ein weiterer, herber Rückschlag. Zuletzt musste man auch bei den Fussball-Rechten zurückstecken. Die Champions League ist seither nicht mehr live zu sehen.
Roland Mägerle, Leiter SRF Sport, wird diese Woche im «Tagesanzeiger» wie folgt zitiert: «Seit es Livebilder vom Eishockey gibt, waren wir immer der direkte Partner der National League gewesen. Wir waren ein verlässlicher Partner, haben immer Qualität geboten.» Er versichert, dass man ein «attraktives Angebot» abgegeben habe.
Die Liga-Verantwortlichen sind anderer Meinung. Denis Vaucher, Direktor der National League, meint: «Das Angebot der SRG erwischte uns auf dem falschen Fuss. Denn es entsprach nicht der Ausschreibung. Es war nicht kompatibel mit den Paketen, die wir ausgeschrieben und mit der SRG auch vorbesprochen hatten.»
Vaucher erklärt, dass es der Wunsch der Liga war, die SRG als Partnerin beim Free-TV zu behalten. Allerdings habe Sunrise die Verhandlungen für eine Sublizenz geführt. «Leider scheiterten die Verhandlungen, deshalb kam Plan B mit anderen Partnern zur Anwendung.»
«Haushälterisch mit Ressourcen umgehen»
Gemäss «Tagesanzeiger» behaupte man bei den Clubs, dass sich das Schweizer Radio und Fernsehen verpokert hat. Das TV-Schwergewicht sei davon ausgegangen, dass es die Rechte sowieso erhalten wird. Und steht nun mit leeren Händen da.
Roland Mägerle dementiert und bekräftigt: «Ich habe nicht den Eindruck, dass wir uns etwas vorwerfen müssen. Immer aufgrund unserer Rahmenbedingungen. Wir müssen haushälterisch umgehen mit unseren Ressourcen.»