Im dritten Anlauf hat es der FC Ingolstadt endlich geschafft. Trotz einer 1:3-Niederlage beim VfL Osnabrück steigt der Club in die 2. Bundesliga auf.
Ingolstadts Torschütze Bilbija (verdeckt) feiert seinen Treffer zum 1:2 mit Dominik Franke (l-r), Tobias Schröck und Björn Paulsen. Foto: Friso Gentsch/dpa
Ingolstadts Torschütze Bilbija (verdeckt) feiert seinen Treffer zum 1:2 mit Dominik Franke (l-r), Tobias Schröck und Björn Paulsen. Foto: Friso Gentsch/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Relegations-Trauma des FC Ingolstadt endete mit lauten Jubelschreien nach dem Schlusspfiff.
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Ohne Leiden und Zittern ging es für die Oberbayern auch diesmal nicht.

Doch nach ihrem klaren 3:0-Sieg in der ersten Partie reichte ihnen im Relegations-Rückspiel beim VfL Osnabrück eine 1:3 (1:2)-Niederlage, um nach zwei Jahren in die 2. Fussball-Bundesliga zurückzukehren. «Wir haben es verdient! Definitiv haben wir es verdient», sagte Trainer Tomas Oral in einem DAZN-Interview. «Es tut mir leid für den VfL, ich weiss, wie die sich fühlen. Aber wir waren einfach mal reif.»

Zweimal war seine Mannschaft in den beiden Entscheidungsspielen zwischen dem Zweitliga-16. und dem Drittliga-Dritten zuvor schon auf teils dramatische Weise gescheitert: 2020, weil sie gegen den 1. FC Nürnberg ein Gegentor in der Nachspielzeit kassierte. Und 2019, weil gegen den SV Wehen Wiesbaden selbst ein Auswärtssieg im Hinspiel nicht reichte. Das Kieler Scheitern in der Bundesliga-Relegation war für den FCI an diesem Wochenende eine zusätzliche Warnung. «Man hat gestern gesehen, was alles möglich ist. Da musst du kühlen Kopf bewahren, der Gegner war bärenstark», sagte Oral. «Aber jetzt wird einfach die Sau rausgelassen. Wir haben ein paar Kampftrinker dabei.»

Rückspiel sorgt für mehr Spannung als erwartet

Eng war es auch beim dritten Anlauf, weil 2000 kurzfristig erlaubte Zuschauer im Stadion an der Bremer Brücke den VfL heissblütig nach vorne trieben. Schon nach 20 Minuten hatten die Niedersachsen durch Marc Heider (6./20.) zwei von drei Gegentoren aus dem Hinspiel aufgeholt. Zu diesem Zeitpunkt fehlten ihnen nur noch ein Treffer zur Verlängerung und zwei zum Klassenerhalt. Die lautstarken Fans und die Ingolstädter Nerven beruhigten sich erst wieder, als Filip Bilbija überraschend zum 1:2 traf (31.). Jetzt brauchte Osnabrück wieder drei Tore, von denen Etienne Amenyido (78.) aber nur noch eines gelang.

«Heute sind wir so aufgetreten, wie man in der Relegation auftreten muss», sagte VfL-Trainer Markus Feldhoff. «Die Enttäuschung ist unfassbar gross für alle. Wir wissen, was es für alle hier bedeutet.»

VfL scheitert bereits das vierte Mal in der Relegation

Genau deshalb hatte der auch VfL nichts unversucht gelassen, um die hohe Niederlage vom Donnerstag noch wettzumachen. Vor dem Anpfiff wurde der Katja-Ebstein-Schlager «Wunder gibt es immer wieder» über die Stadionlautsprecher gespielt. Und dann machten die 2000 Zuschauer, die von der niedersächsischen Landesregierung kurzfristig im Rahmen eines Modellprojekts zur Öffnung von Freizeit- und Kulturveranstaltungen zugelassen worden waren, auch noch einen Lärm, als stünden 20 000 von ihnen auf den Tribünen der Bremer Brücke.

Den FCI schüchterte diese Atmosphäre spürbar ein. Bilbijas wie aus dem Nichts gefallenes Tor zum 1:2 stoppte die Osnabrücker Aufholjagd aber jäh. Nach der Pause reichte es für den VfL nur noch zu zwei Pfostentreffern (48./78.) und einem weiteren Tor. Doch obwohl der Traditionsclub nun schon zum siebten Mal in die Drittklassigkeit absteigt, feierten die Fans ihr Team auch nach dem Abpfiff.

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