Mutter hässig: Schule serviert Meitli halbe Kartoffel zum Zmittag
Ärger in Deutschland: Eine schockierte Mutter teilt das Zmittag ihrer Tochter – eine halbe Kartoffel. Damit lanciert sie eine hitzige Diskussion.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Schule in Hessen serviert eine halbe Kartoffel als Mittagessen.
- Eine Mutter ist verärgert – es gehe seit Monaten so.
E Guete!
Eine Mutter aus Hessen (D) ist hässig – denn: Was ihrer Tochter in der Schule zum Zmittag aufgetischt wird, ist dürftig.
Verärgert postet sie das Schulessen des 13-jährigen Meitlis im Netz. Darauf zu erkennen: eine Kartoffel mit etwas Quark-Dip. «Kredenzt gestern an einer Frankfurter Schule», schreibt Sandra Scheuring auf der Plattform Linkedin.
Und weiter: «Was man auf dem Foto nicht sieht: Die Kartoffel ist unten angeschnitten, es ist also noch nicht einmal eine ganze Kartoffel. Dazu hätte es eine Schale Gurkensalat in Wasser gegeben.»
Mutter: «Geht seit Monaten so»
«Seit Monaten geht das Schulessen-Drama in Frankfurt so», beklagt sich Scheuring. Und fragt rhetorisch: «Wie sollen Eltern berufstätig sein, wenn sie nicht darauf vertrauen können, dass die Kinder halbwegs gesundes und sättigendes Essen bekommen?»
Ihr Beitrag hat über 500 Kommentare auf der Business-Plattform bekommen. Viele Personen unterstützen die Klage der Mutter und berichten von eigenen Erlebnissen.
Der Vater eines 14-Jährigen aus Nürnberg berichtet von «unfassbaren Zuständen in der Küche und bei der Hygiene».
«Auch die Behandlung der Kinder ist unwürdig»
Aus Köln erzählt ein Vater: «Leider ist Essen an der Schule überall ein Problem. Die Qualität und Menge ist absurd, auch die Behandlung der Kinder ist absolut unwürdig.»
Und eine Mutter klagt: «Auch wir sind konfrontiert mit Erzählungen unseres 8-Jährigen von unkenntlichen Schleimsuppen. Und wenn es mal Würstchen oder ein Schnitzel gibt, dann halbe Portionen.»
Es scheint jedoch, dass es auch anders möglich ist – allerdings nur mit erheblichem persönlichem Einsatz. Eine Mutter berichtet: «Bei uns in der weiterführenden Schule wird das Essen ehrenamtlich von Eltern gekocht – um solche Zustände zu vermeiden.»
Das Bedauerliche daran: Dieses Modell funktioniert offenbar nur, wenn Eltern bereit sind, ihre Zeit zu investieren und Vormittage zu opfern. Und genau das ist für viele Eltern aus beruflichen Gründen schlichtweg keine Option.
Kalte Menüs und zu kleine Portionen
Dass die Schulkantinen in Deutschland vor grossen Herausforderungen stehen, ist schon länger bekannt. Trotz eigens entwickelter Kriterien für eine nachhaltige und regionale Verpflegung hapert es an der Umsetzung.
Erst im September sorgte das Schulessen in Berlin für Schlagzeilen. Im Zusammenhang mit einem Grosscaterer gab es über Wochen hinweg immer wieder Beschwerden.
Geklagt wurde unter anderem über ausbleibende oder deutlich verspätete Essensanlieferungen, kalte Mahlzeiten oder zu kleine Mengen. Der Berliner Senat gründete daraufhin sogar eine Task-Force.
Der Hintergrund: Ab dem 1. Januar 2024 wurde die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wieder auf 19 Prozent angehoben. Das macht sich für Eltern nicht nur auf der nächsten Restaurantrechnung bemerkbar. Sondern auch beim Essen der Kinder in Schulen und Kitas.