Hunderte Menschen stürmen nach einem Fussballspiel in Indonesien auf den Platz. Insgesamt sind 125 Personen verstorben und 180 werden verletzt.
Die Ausschreitungen nach einem Fussballspiel in Indonesien. - Twitter /@eSPAINnews

Das Wichtigste in Kürze

  • 125 Menschen starben nach einem Fussballspiel in Indonesien.
  • Aufgrund des Tränengases gab die Polizei Sauerstoff-Mangel als Grund an.
  • Der Ligabetrieb wurde gestoppt.
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Bei einem Fussballspiel in Indonesien kamen mindestens 125 Menschen wegen schweren Ausschreitungen ums Leben. Um die randalierenden Fans zu zerstreuen, setzte die Polizei Tränengas ein. Dies sagte der Generalinspektor Nico Afinta bei einer improvisierten Pressekonferenz.

Afinta sagte gegenüber dem Radiosender Elshinta und dem Sender tvOne, dass 34 Menschen auf dem Spielfeld verstarben. Die weiteren starben in Krankenhäusern. Zunächst machte er keine Angaben zur Ursache.

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Nach einem Fussballspiel in Indonesien stürmen unzählige Menschen den Platz.
Indonesien
Die Polizei greift mit Tränengas und Schlagstöcken ein.
Indonesien massenpanik
127 Menschen, darunter zwei Polizisten sterben, 13 Fahrzeuge werden zerstört.

Zu den Ausschreitungen war es nach dem Erstliga-Spiel zwischen Arema FC und Persebaya FC gekommen. Im Anschluss an die 2:3-Niederlage in Malang hatten Tausende Zuschauer den Platz gestürmt. Auf Fotos ist unter anderem ein völlig zerstörtes Auto im Stadion zu sehen. Weitere Bilder zeigen den Platzsturm sowie Rauchschwaden auf dem Platz und auf den Tribünen.

«Bei diesem Vorfall sind 127 Menschen gestorben, von denen zwei Mitglieder der Nationalpolizei sind», wurde Polizeihauptinspektor Afinta zitiert. Später stieg diese Zahl auf 174, wurde dann aber wieder nach unten korrigiert. Die meisten Menschen sollen laut Afinta an Sauerstoffmangel gestorben sein.

Noch rund 180 Menschen sind nach seinen Angaben in Kliniken. Bei den Ausschreitungen wurden überdies 13 Fahrzeuge beschädigt, darunter zehn der Polizei.

Fussball-Club übernimmt Verantwortung

Die Fussball-Clubs Arema und Persebaya sprachen den Opfern und ihren Familien ihr Beileid aus. «Arema FC spricht tiefes Beileid für die Katastrophe in Kanjuruhan aus. Das Management von Arema FC ist auch für den Umgang mit den Opfern verantwortlich. Sowohl für die Toten als auch für die Verletzten», sagte Vereinschef Abdul Haris.

Der Club werde ein Krisenzentrum und eine Opferinformationsstelle einrichten. «Bei den Familien der Opfer entschuldigt sich das Management von Arema FC zutiefst und ist bereit, eine Entschädigung zu leisten. Das Management ist bereit, Vorschläge für den Umgang mit der Katastrophe anzunehmen, damit viele gerettet werden», erklärte Haris.

Der indonesische Fussball-Verband (PSSI) setzte den Spielbetrieb in der ersten Liga für eine Woche aus. Arema wurde die Austragung von Heimspielen für den Rest der Saison untersagt. Zudem habe der Verband ein Untersuchungsteam eingesetzt, das noch am Sonntag seine Arbeit aufnehmen sollte.

«PSSI bedauert die Aktionen der Aremania-Anhänger im Kanjuruhan-Stadion. Es tut uns leid und wir entschuldigen uns bei den Familien der Opfer und bei allen Beteiligten für den Vorfall». Dies sagte der Verbandsvorsitzende Mochamad Iriawan. Man werde die Polizei bei der Aufklärung unterstützen.

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