Bayern München – Salihamidzic: «Waren so fair, wie man sein kann»
Der FC Bayern München hat turbulente Tage hinter sich. Sportvorstand Hasan Salihamidzic erklärt sich beim «Doppelpass» – und ärgert sich über das Leck.
Das Wichtigste in Kürze
- Bayern-Sportchef Hasan Salihamidzic ärgert sich über das «Leak» der Nagelsmann-Entlassung.
- Er ist überzeugt, dass der Fehler nicht auf Seiten der Bayern liege.
- Man habe sich so fair verhalten, wie man in diesem Geschäft sein könne.
Am Samstag hat Bayern München seinen neuen Trainer Thomas Tuchel vorgestellt. Dass der 49-Jährige als Nachfolger von Julian Nagelsmann kommt, wusste aber die Fussball-Welt schon Tage zuvor. Das stört auch Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic.
«Es ist natürlich schlimm, dass das vorher rauskommt», so der 46-Jährige bei der Kultsendung «Doppelpass» auf «Sport1». «Aber daran haben wir keine Schuld. Wir haben uns fair verhalten. So fair, wie man in diesem Geschäft sein kann.»
Salihamidzic vermutet, dass diese dritte Person der anderen Seite angehört. Denn der deutsche Rekordmeister habe nur auf die finale Zusage gewartet. «Den Ersten, den wir am Donnerstag angerufen haben, war Julian Nagelsmann. So eine Entscheidung teilt man nicht am Telefon mit, das ist stillos», so Salihamidzic.
«... dann lade ich Julian Nagelsmann zum Essen ein»
Trotz der Indiskretionen werde das Verhältnis zwischen ihm und Nagelsmann nicht nachhaltig gestört. «Ich habe ihn gestern auch noch mal angerufen. Wir brauchen noch ein, zwei Monate, dann lade ich ihn zum Essen ein. Aber wenn wir uns künftig begegnen, können wir uns immer in die Augen schauen – und das ist mir wichtig.»
Der Sportvorstand erklärt beim «Doppelpass» ebenfalls, wieso man bei Thomas Tuchel so schnell gehandelt habe. «Der Kreis der Trainer ist klein. Dadurch, dass jetzt auf dem Markt so einer war, haben wir den Schritt gewagt», so «Brazzo. Dass man einen solchen Top-Mann in nur zwei Tagen verpflichten konnte, sei nicht normal, verdeutlicht Salihamidzic weiter.
Salihamidzic kontert Kimmich, Effenberg erwähnt Inkonstanz
Auf die indirekte Kritik von Bayern-Leitwolf Joshua Kimmich hat Salihamidzic zudem eine einfache Antwort bereit. «Wir haben einen Top-Trainer gehabt, wir haben eine Top-Mannschaft. Aber die Leistungen waren ungenügend, das würde er auch bestätigen.» Kimmich hatte zuvor erklärt, das Fussballgeschäft habe «wenig Liebe, wenig Herz».
Auch Bayern-Legende und «Sport1»-Experte Stefan Effenberg hält fest: «Es war ja konstant inkonstant. Da waren viele Baustellen drumherum», so «Effe». Gerade bei einigen Aussagen auf Pressekonferenzen von Julian Nagelsmann habe er sich gedacht: «Boah, das ist jetzt nicht unbedingt Aufgabe des Trainers vom FC Bayern München.»