Die Nutzung eines gefälschten Impfausweises hat für den zurückgetretenen Werder-Trainer Markus Anfang eine sportrechtliche Konsequenz: Er erhält eine Sperre.
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Markus Anfang darf ein Jahr nicht mehr als Trainer arbeiten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Markus Anfang hat als Trainer bei Werder Bremen einen gefälschten Impfpass verwendet.
  • Nun wird der 47-Jährige bestraft.
  • Das Sportgericht des deutschen Fussballbundes sperrt Anfang für ein Jahr.
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Der zurückgetretene Werder-Coach Markus Anfang darf wegen seiner Impfpass-Affäre mindestens in dieser Saison nicht mehr als Trainer arbeiten. Das Sportgericht des Deutschen Fussball-Bundes sperrte den 47-Jährigen am Mittwoch für ein Jahr.

Es setzt diese Strafe aber ab dem 10. Juni bis Mitte 2023 zur Bewährung aus. Zusätzlich muss Anfang eine Geldstrafe von 20 000 Euro zahlen.

Gegen Vorbildfunktion verstossen

«Markus Anfang und Florian Junge haben durch ihr Handeln in erheblichem Masse gegen die Vorbildfunktion als Trainer verstossen.» Dies sagte Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, über den früheren Coach des Zweitligisten und dessen Assistenten.

Junge kam mit einer Geldstrafe von 3000 Euro sowie einer Zehn-Monats-Sperre davon, die ab dem 1. Juni ebenfalls zur Bewährung ausgesetzt wird. Diese Bewährungen seien «im Hinblick auf ihre abgelegten Geständnisse gerechtfertigt, sagte Lorenz.

Markus Anfang Werder Bremen
Markus Anfang als Trainer von Werder Bremen. - dpa

Das Bremer Gesundheitsamt hatte am 20. November Ermittlungen gegen Anfang und Junge wegen der Nutzung gefälschter Impfpässe eingeleitet. Zwei Tage später traten beide bei Werder am Tag des Heimspiels gegen den FC Schalke 04 von ihren Posten zurück. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat Anfang die Nutzung eines gefälschten Dokuments mittlerweile eingeräumt.

Weil sie das gefälschte Zertifikat als «zweifach geimpft» auswies, nahmen sie nicht mehr an den Corona-Testungen teil. Dies heisst es in der Mitteilung des DFB. Zudem hätten beide diesen Impfausweis auch dem Bremer Gesundheitsamt vorgelegt. So konnten sie sich nach einem positiven Test bei dem Werder-Profi Marco Friedl der Quarantäne entziehen.

Anzeige bei der Staatsanwaltschaft

Das Bremer Gesundheitsamt zeigte Anfang daraufhin an, weil der Behörde mehrere Unregelmässigkeiten in dem Impfpass aufgefallen waren. Dadurch kam der Skandal ins Rollen.

Werder Bremen Anfang Junge
Neben Markus Anfang (li.) hat auch Florian Junge als Co-Trainer bei Werder Bremen auf ein gefälschtes Impfzertifikat gesetzt. - dpa

Weitere Recherchen der Strafermittlungsbehörde ergaben zudem: In Anfangs gefälschtem Dokument stand hinter dem ersten Impftermin eine Chargennummer, die nie verimpft wurde. Die Nummer des zweiten Termins wurde zwar verimpft - jedoch nicht an dem in Anfangs Zertifikat angegebenen Tag.

Das Urteil vom Dienstag ist aber nur eine erste sportrechtliche Konsequenz aus diesem Skandal. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin gegen den früheren Bundesliga-Profi von Fortuna Düsseldorf und Schalke 04. Unter anderem soll sich Anfang im November mit seinem gefälschten Dokument Zutritt zu einer Karnevalsfeier verschafft haben. Ob sich Anfang vor Gericht verantworten oder eine Geldstrafe zahlen muss, steht noch nicht fest.

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