Borussia Mönchengladbach: Gerardo Seoanes Club laufen Stars davon
Gerardo Seoane trainiert neu Borussia Mönchengladbach – und der 44-jährige Schweizer steht vor einer Mammutaufgabe. Den «Fohlen» laufen die Stars davon.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Fans von Mönchengladbach sorgen sich um den Zustand der Mannschaft.
- Der Bundesligist hat bereits etliche Stars abgegeben, aber fast nur Talente geholt.
- Sportchef Roland Virkus versteht die Sorgen, bittet aber auch um Geduld.
Borussia Mönchengladbach hat zwei enttäuschende Saisons hinter sich. Zweimal schaut am Ende nur Platz zehn heraus, beide Male trennen sich die «Fohlen» von ihren Trainern. Zuerst muss Adi Hütter gehen (neu bei Monaco), diesen Sommer erwischt es Daniel Farke (jetzt bei Leeds).
Der nächste Hoffnungsträger ist Ex-YB-Meistertrainer Gerardo Seoane. Der 44-Jährige soll bei Möchengladbach ein neues Team formen. Und die Baustellen scheinen dem Schweizer nicht auszugehen, denn: Der Borussia laufen die Stars davon!
Mit Marcus Thuram (Inter), Jonas Hofmann (Leverkusen), Lars Stindl (KSC) und Ramy Bensebaini (BVB) verlassen 39 von 52 Saisontoren den Verein! Mit dem Schweizer Nico Elvedi und Florian Neuhaus haben zwei weitere Stammspieler Verträge, die 2024 auslaufen. Will man sie nicht ablösefrei ziehen lassen, müsste man die beiden in diesem Sommer verkaufen.
Gladbach holt bisher fast nur Talente
Ein weiterer Verkaufskandidat ist der Franzose Manu Koné (22), der sich aber an der U21-EM verletzt. Er sollte dringend benötigte 40 Millionen Franken einbringen, doch Angebote sind noch keine eingegangen.
Die Fans von Borussia Mönchengladbach machen sich Sorgen um den Qualitätsverlust. Mit Robin Hack (24), Fabio Chiarodia (18), Grant-Leon Ranos (19) und Lukas Ullrich (19) kamen bisher fast nur Talente. Als richtiger Stammspieler steht seit Dienstag Franck Honorat (26 aus Brest) unter Vertrag.
«Ich habe Verständnis für die Fan-Sorgen», erklärt Sportchef Roland Virkus der «Sportbild». «Aber wir haben gerade erst angefangen, den Kader umzubauen. Die Transferperiode kann man erst dann bewerten, wenn sie zu Ende ist.»
Man habe sich erstmal darum gekümmert, junge Spieler zu verpflichten. «Wir werden die Stammspieler, die uns verlassen haben, nicht eins zu eins ersetzen können. Es geht wieder mehr darum, dass wir uns um Talente kümmern und diese fördern», so Virkus.
Keine Wunder möglich bei Borussia Mönchengladbach
Für Gerardo Seoane gilt: Wunderdinge sind mit dem aktuellen Team keine zu erwarten, im Gegenteil. Der Schweizer wird sich vorerst um die Förderung und Integration der jungen Talente kümmern müssen. Und hoffen, dass im Verlauf des Transferfensters noch neue Spieler dazukommen.
Einer der Wunschspieler ist zwar auch jung, bringt aber viel Potential mit: Fabian Rieder von YB ist seit längerem im Fokus von Borussia Mönchengladbach. Doch die Deutschen brauchen zuerst Geld, um den Wechsel zu ermöglichen.
«Wir können nur das ausgeben, was wir einnehmen», erklärt Virkus. «Aber es ist klar, dass wir auch noch den einen oder anderen Basis-Spieler verpflichten wollen.» Ein weiterer Trost für Seoane: Alassane Plea (30) und Ko Itakura (26) sehen laut der «Sportbild» ihre Zukunft bei der Borussia.