Buhrufe für Englands Henderson nach Saudi-Arabien-Wechsel
Der Wechsel von Jordan Henderson nach Saudi-Arabien sorgt in England für heftige Reaktionen. Beim ersten Heim-Länderspiel danach wird er ausgebuht. Trainer Gareth Southgate hat eine klare Meinung.
Englands Fussball-Nationaltrainer Gareth Southgate hat seinen Kapitän Jordan Henderson gegen Buhrufe der eigenen Fans nach dessen Wechsel nach Saudi-Arabien in Schutz genommen.
«Ich verstehe das nicht», sagte Southgate über die Reaktion der Anhänger, die Henderson beim 1:0-Testspielsieg gegen Australien in London ausgebuht hatten. Er könne nicht nachvollziehen, warum man einen Spieler, der «sein Herz und seine Seele für England gebe», nicht unterstütze. «Wie soll das ihm oder dem Team helfen?»
Der 33 Jahre alte Henderson war im vergangenen Sommer nach zwölf Jahren beim FC Liverpool nach Saudi-Arabien gewechselt. Zahlreiche Fans, vor allem aus der LGBTQ+-Community, hatten Henderson für den Wechsel kritisiert. Der Mittelfeldspieler hatte sich vor seinem Wechsel immer wieder gegen Homophobie ausgesprochen. Die Abkürzung LGBTIQ+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Intersexuelle, Queere und andere. In Saudi-Arabien ist Homosexualität verboten.
Die Partie in Wembley war das erste Heimspiel für Englands Nationalteam nach Hendersons Wechsel. Er wurde bei seiner Auswechslung in der 62. Minute von einigen Fans ausgebuht. Southgate sprach Henderson, der in Abwesenheit des geschonten Bayern-Stürmers Harry Kane die Kapitänsbinde getragen hatte, anschliessend Mut zu. «Sein Einsatz und was er für England leistet, ist aussergewöhnlich», sagte der 53-Jährige. «Seine Rolle innerhalb des Teams und auf dem Platz ist phänomenal wichtig.»