Bundesliga: Mainzer Siegtorschütze setzt starkes Zeichen

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Deutschland,

Mainz 05 beendet im Rhein-Main-Derby bei Eintracht Frankfurt seine Negativserie von fünf sieglosen Spielen in der Bundesliga. Einer setzt ein klares Zeichen.

Eintracht Frankfurt Mainz Bundesliga
Pierre Kunde Malong (Mainz 05) feiert sein Tor zum 2:0 gegen Eintracht Frankfurt in der Bundesliga - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Pierre Kunde Malong protestiert nach seinem Tor gegen Eintracht Frankfurt gegen Rassismus.
  • Der Kameruner wird nicht nur für seinen Treffer zum 2:0-Endstand gefeiert.

Dem Kniefall als sichtbaren Protest gegen Rassismus liess Pierre Kunde Malong ein noch deutlicheres Statement folgen. «Als Schwarze haben wir genug Ungerechtigkeiten erlitten, und wir müssen zusammenarbeiten, um dagegen anzukämpfen.» Die Kniefall-Proteste würden nicht aufhören, «bis es weltweit grössere Veränderungen gibt».

Das schrieb der umjubelte Torschütze zum 2:0 (1:0) des FSV Mainz 05 im Rhein-Main-Derby bei Eintracht Frankfurt auf Instagram. Für die Protestaktion erhielt der 24-jährige Kameruner von FSV-Trainer Achim Beierlorzer genauso viel Beifall wie für den Siegtreffer.

«Ich finde es absolut richtig und kann das nur unterstützen», sagte Beierlorzer in einem Pressegespräch. «Es geht um menschliches Verhalten und darum, menschlich zu sein. Daher finde ich es in Ordnung, solch ein Statement zu setzen.»

Mit dem ersten Sieg seit Ende Februar sendeten die Rheinhessen zugleich ein sportliches Lebenszeichen im Abstiegskampf der Bundesliga. Und sie erhöhten den Druck auf die Konkurrenz. «Für uns war das ein ganz, ganz wichtiger Sieg», resümierte FSV-Trainer Achim Beierlorzer.

Achim Beierlorzer Mainz Bundesliga
Achim Beierlorzer im Spiel Mainz 05 gegen TSG Hoffenheim in der Bundesliga. - dpa

Die nach fünf sieglosen Spielen angestaute Anspannung entlud sich bei dem 52-Jährigen beim Abpfiff in einem lauten Jubelschrei. «Man hat gesehen, dass der absolute Wille auf unserer Seite war. Man wird dafür nicht immer belohnt, aber heute hat es geklappt», stellte Beierlorzer erleichtert fest.

Bundesliga wird zum Nebenschauplatz

Auch Kunde, der 13 Minuten nach seiner Einwechslung für die Entscheidung gesorgt hatte (77.), weiss um die längst noch nicht gebannte Abstiegsgefahr. «Wir sind immer noch in einer gefährlichen Lage», sagte der Mittelfeldspieler. «Wir müssen weiter kämpfen und die Köpfe oben behalten.»

Das gilt für den 24 Jahre alten Kameruner im doppelten Sinne - sowohl auf als auch neben dem Platz. Denn mindestens genauso wichtig wie der Sieg war ihm nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd die politische Botschaft. «Wenn es Ihnen unangenehm ist, wenn jemand auf die Knie geht», schreibt Kunde auf Instagram. «Stellen Sie sich vor, wie unangenehm es ist, in einer rassistischen Gesellschaft leben zu müssen.»

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