BVB: So findet Dortmund die Superstars von morgen

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Deutschland,

Der Transfer von Jude Bellingham zum BVB unterstreicht: Dortmund ist eine begehrte Adresse für Supertalente. Dahinter steckt herausragende Arbeit.

Jude Bellingham BVB
Jude Bellingham nach seinem Wechsel zum BVB. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nachwuchsarbeit von Borussia Dortmund sticht im internationalen Vergleich hervor.
  • Rund 30 Scouts sind beim BVB für die Suche nach Supertalenten im Einsatz.
  • Pro Monat werden bis zu 200 Live-Spiele beobachtet und dokumentiert.

Im Lauf der letzten Jahre hat sich Borussia Dortmund zunehmend zu einer Top-Adresse für junge Talente entwickelt. Top-Spieler wie Christian Pulisic (Chelsea) oder Ousmane Dembélé (Barcelona) starteten ihre Profi-Laufbahn beim BVB. Und die nächste Goldene Generation steht längst in den Startlöchern. Jadon Sancho führt sie an, dahinter folgen Jude Bellingham (17), Giovanni Reyna (17) und Youssoufa Moukoko (15).

Der Weg zum Wunderkinder-Arsenal führt bei Dortmund über die hervorragend besetzte Scouting-Abteilung. Und anders als bei vielen anderen Clubs haben Ex-Profis hier nichts zu reden. Laut «Bild» kann Chef-Scout Markus Pilawa auf 30 Mitarbeiter zählen – Sportwissenschaftler und Ex-Trainer sind gefragt.

Im U15-Bereich sucht die Borussia vor allem in der eigenen Region nach Kandidaten. Ab 16 Jahren macht der BVB dann deutschlandweit Jagd auf zukünftige Topstars. In die Kategorie «Top-Talente» fallen laut Sportchef Michael Zorc Wunderkinder wie Bellingham. «Seit Jahren leistet unsere Scouting-Abteilung hervorragende Arbeit», lobt Zorc, «dort verfügen wir über eine enorme Expertise.»

Wie wichtig das Top-Talente-Scouting ist, untermauert der BVB-Manager gerne. «Durch die Implementierung der Abteilung ‹Top-Talente› sind wir sehr früh über alle herausragenden Nachwuchs-Fussballer auf der ganzen Welt im Bilde.» Beispiele: Pulisic entdeckte man auf einem U15-Turnier in der Türkei. Reyna fanden die BVB-Scouts bei einem U17-Event in Florida.

BVB scoutet 200 Spiele pro Monat

Gearbeitet wird mit enormem Aufwand: In der ersten Saisonhälfte werden Live-Spiele aller Mannschaften in Top-Nationen beobachtet. Dazu kommen U15- bis U19-Nationalmannschaften der europäischen Top-6-Länder. Und auch bei den Youth-League-Spielen sind die Scouts des BVB vor Ort. Vor der Corona-Pandemie wurden bis zu 200 Spiele beobachtet – jeden Monat.

BVB Michael Zorc
Michael Zorc, Sportdirektor des BVB. - dpa

Auch Zorc selbst wirkt mit, vor allem dann, wenn es um grosse Transfer-Entscheidungen geht. So entschied sich der BVB-Manager im Vorjahr etwa gegen eine Verpflichtung von Donny van de Beek. Den 23-Jährigen hatte er zuvor im Champions-League-Halbfinal selbst beobachtet – und war nicht überzeugt.

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