Bayern in extremis erneut Bundesliga-Meister – BVB spielt Remis

Deutschland, 27.05.2023 - 17:28

Der BVB vergibt den Meister-Matchball und die Münchner feiern den Titel nach einem späten Tor. Trotzdem müssen Kahn und Salihamidzic bei Bayern gehen.

Bundesliga — Bayern München setzt sich in einem Hitchcock-Final durch. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

Bayern München gewinnt die Bundesliga durch ein Last-Minte-Tor zum elften Mal in Folge.
Borussia Dortmund verspielt den Meistertitel mit einem Unentschieden gegen Mainz.
Schalke steigt in die 2. Bundesliga ab – Stuttgart muss in die Relegation.

Borussia Dortmund scheitert im Herzschlag-Final der Bundesliga und muss doch wieder Bayern München den Vortritt lassen. Mit einem 2:1-Sieg in Köln sichern sich die Münchner den elften Meistertitel in Serie. Der BVB spielt im Heimspiel gegen Mainz 2:2-Remis und vergibt die Meisterschaft dadurch.

Direkt nach dem Meistertitel vermelden diverse deutsche Medien aber: Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic müssen gehen. Später bestätigt der Club, dass die beiden Club-Bosse ihre Posten räumen müssen. Als neuer CEO übernimmt Jan Christian Dreesen.

Oliver Kahn äussert sich dann selbst auf Twitter. Brisant: Der scheidende Club-Boss schreibt: «Ich würde gerne mit euch mitfeiern. Aber leider kann ich heute nicht bei euch sein, weil es mir vom Club untersagt wurde.»

Matthäus: «War nicht Bayern-Like»

Club-Legende Lothar Matthäus sagt bei «Sky» dazu: «Bayern war nicht stark, aber es war halt auch keine Mannschaft stärker. Hasan und Oliver sind nicht mehr dabei. Es war aber nicht Bayern-Like!»

Der 62-Jährige findet: «Gut, dass klare Entscheidungen getroffen werden.» Als neuer Sportchef bringt Matthäus Frankfurts Markus Krösche ins Spiel. Dieser wäre «ein geeigneter Mann».

BVB versagen die Nerven

Dortmund ist der Druck im heimischen Stadion sofort anzumerken. In der Startphase gelingt es dem BVB überhaupt nicht, sich gegen die Mainzer Gelegenheiten herauszuspielen. Dann der Schock nach einer Viertelstunde: Hanche-Olsen verwertet eine Flanke von Fernandes.

Früh schocken die Mainzer den BVB – nach Vorlage vom Schweizer Edimilson Fernandes gehen die Gäste in Führung. - Keystone

Minuten später steht Marco Fritz am Bildschirm und sieht ein Penalty-würdiges Vergehen vom Mainzer Kohr. - Keystone

Sebastien Haller scheitert aus elf Metern aber an Mainz-Goalie Finn Dahmen. - Keystone

Dann fällt auch noch das 0:2 für Mainz – BVB-Goalie Gregor Kobel kann auch den zweiten Einschlag nicht verhindern. - Keystone

Das Team von Edin Terzic findet im entscheidenden Meisterschafts-Spiel keine guten Lösungen. - Keystone

In der 68. Minute trifft Dortmund aber doch noch und es keimt nochmal etwas Hoffnung auf. - Keystone

Am Ende fliessen aber doch die Tränen: Der BVB vergibt die grosse Titel-Chance auf dem Schlussmeter. - Keystone

Vier Minuten später hat Dortmund nach einem Kohr-Foul im Strafraum die Chance auf den Ausgleich. Stürmer Haller scheitert mit seinem Penalty-Versuch aber an Dahmen. Fünf Minuten danach vergisst die Dortmunder Hintermannschaft Onisiwo im Strafraum und dieser trifft zum 2:0 – Kobel kann nicht mehr entscheidend ablenken.

Nach der Pause verzeichnet Mainz sogar noch einen Pfostenschuss. In der Schlussphase dreht der BVB nochmal auf. Die Tore von Guerreiro und Süle (in der Nachspielzeit) reichen aber nur noch für ein Unentschieden.

Bayern holt Meisterschaft in Extremis

Die Münchner starten gut in ihre letzte Saison-Partie. Schon in der achten Spielminute schlenzt Coman den Ball unhaltbar in die Torecke. Auch danach tritt das Team von Thomas Tuchel in Köln dominant auf. Müller trifft noch den Pfosten und ein Sané-Tor wird zurückgenommen.

Köln München — Yann Sommer und die Bayern sind gegen Köln auch mit Abwehrarbeit beschäftigt. - Keystone

So halten die Kölner das 0:1 und damit den Meisterkampf weiter offen. Nach einer Stunde haben die Gastgeber sogar noch eine gute Ausgleichschance – Sommer lenkt aber stark über die Latte. Dann aber die Wendung: Nach einem Handspiel von Gnabry gibt es Penalty und Ljubicic gleicht die Partie aus.

Damit sind die Bayern kurzerhand wieder nur noch Zweiter. Doch dann läuft Musiala in den Strafraum und behält die Nerven – das 2:1 für Bayern in der 89. Minute! Weil der BVB im Parallelspiel nicht gewinnt, reicht den Bayern dieses Ergebnis zum Meistertitel.

Schalke kann Abstieg nicht verhindern

Der grosse BVB-Rivale FC Schalke 04 erlebt aber ebenfalls einen gebrauchten Nachmittag. In Leipzig unterliegen die Schalker mit 2:4. Damit ist klar: Die Königsblauen steigen wieder in die 2. Bundesliga ab.

Cedric Brunner und Schalke steigen aus der Bundesliga ab. Am letzten Spieltag gelingt es nicht mehr, den 17. Platz zu verlassen. - Keystone

Schon in der Startphase treffen Laimer und Nkunku für die Leipziger. Schalke gelingt in der 28. Minute nach einem Eckball der Anschlusstreffer durch Kaminski. Nach der Pause erzwingt das Team aus Gelsenkirchen dann den Ausgleich. Trotzdem verliert Schalke am Ende 2:4 und steht als Absteiger fest.

Ein Ruhrpott-Team kann am Samstag aber jubeln: Der VfL Bochum verhindert den Abstieg mit einem Sieg gegen Leverkusen. Nach langer Überzahl gewinnen sie mit 3:0. So muss der VfB Stuttgart in der Relegation um den Verbleib in der Bundesliga-Verbleib kämpfen.

1. Bundesliga - Bundesliga (11.12.2024)		Sp	S	N	U	Tore	Pkt
1.	Bayern München	34	21	5	8	92:38	71
2.	Borussia Dortmund	34	22	7	5	83:44	71
3.	RB Leipzig	34	20	8	6	64:41	66
4.	Union Berlin	34	18	8	8	51:38	62
5.	SC Freiburg	34	17	9	8	51:44	59
6.	Bayer Leverkusen	34	14	12	8	57:49	50
7.	Eintracht Frankfurt	34	13	10	11	58:52	50
8.	VfL Wolfsburg	34	13	11	10	57:48	49
9.	FSV Mainz 05	34	12	12	10	54:55	46
10.	Borussia Mönchengladbach	34	11	13	10	52:55	43
11.	FC Köln	34	10	12	12	49:54	42
12.	1899 Hoffenheim	34	10	18	6	48:57	36
13.	Werder Bremen	34	10	18	6	51:64	36
14.	VfL Bochum	34	10	19	5	40:72	35
15.	FC Augsburg	34	9	18	7	42:63	34
16.	VfB Stuttgart	34	7	15	12	45:57	33
17.	FC Schalke 04	34	7	17	10	35:71	31
18.	Hertha Berlin	34	7	19	8	42:69	29

1. Bundesliga - Bundesliga (11.12.2024)		Sp	Pkt
1.	Bayern München	34	71
2.	Borussia Dortmund	34	71
3.	RB Leipzig	34	66
4.	Union Berlin	34	62
5.	SC Freiburg	34	59
6.	Bayer Leverkusen	34	50
7.	Eintracht Frankfurt	34	50
8.	VfL Wolfsburg	34	49
9.	FSV Mainz 05	34	46
10.	Borussia Mönchengladbach	34	43
11.	FC Köln	34	42
12.	1899 Hoffenheim	34	36
13.	Werder Bremen	34	36
14.	VfL Bochum	34	35
15.	FC Augsburg	34	34
16.	VfB Stuttgart	34	33
17.	FC Schalke 04	34	31
18.	Hertha Berlin	34	29