Diego Maradona: Fussballerin erhält nach Eklat Morddrohungen
Eine spanische Fussballerin weigert sich, eine Minute für den verstorbenen Diego Maradona zu schweigen. Anhänger der Fussball-Ikone reagieren mit Morddrohungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vergangene Woche ist die argentinische Fussball-Legende Diego Maradona verstorben.
- Eine spanische Fussballerin protestiert bei der Schweigeminute gegen die Fussball-Ikone.
- Obwohl sie Morddrohungen erhalten hat, würde sie es wieder tun.
«Vergewaltiger, Pädophiler und Täter»: So bezeichnet die spanische Fussballerin Paula Dapena die verstorbene Fussball-Ikone Diego Maradona. Nach dessen Tod am vergangenen Mittwoch trauerte die ganze Fussball-Welt. Vor hunderten Spielen hielten die Fussballer und Fussballerinnen einen Moment inne, um der «Hand Gottes» zu gedenken.
Dapena stellte sich aber quer. Während ihre Mitspielerinnen des spanischen Drittligisten Viajes Interrias FF und Gegenspielerinnen stillschweigend stehen, sitzt sie verkehrt.
«Ich weigere mich, eine Schweigeminute für einen Vergewaltiger, Pädophilen und Täter abzuhalten», erläutert sie ihren Grund zum Protest. «Ihm können nicht alle Gräueltaten vergeben werden, die er begangen hat», sagt sie.
Die Reaktionen auf Dapenas Protest könnten unterschiedlicher kaum sein. Einige gratulieren ihr zu dieser Tat. Denn Maradona hat keine weisse Weste.
Anhänger von Diego Maradona schicken ihr Morddrohungen
Diego Maradona verlor 1999 einen Vaterschafts-Prozess, weil er eine Minderjährige geschwängert hat. Es war bereits sein zweites uneheliches Kind. Und 15 Jahre später taucht ein Video aus seinem Haus auf, auf dem er seine damalige Freundin schlagen soll.
Paula Dapena, la jugadora que se ha negado a guardar un minuto de silencio por Maradona.
— Cristina Hernández (@Cristina_H_) November 29, 2020
¡Resistencia Feminista! 💜💪🏽 https://t.co/58mcheme1c pic.twitter.com/hprkDlvsj0
Aus Sicht der Verehrer ist es «Majestäts-Beleidigung». Einige nehmen ihr die Tat gar so übel, dass sie Dapena Morddrohungen schicken.
Die spanische Fussballerin ist allerdings felsenfest davon überzeugt, das Richtige getan zu haben – und würde es wieder tun. Maradona «zu huldigen», passe nicht in ihr feministisches Idealbild, sagt sie gegenüber dem spanischen Radiosender «A Diario».
«Ich bin nicht bereit, einem Täter von häuslicher Gewalt eine Schweigeminute zu gewähren. Während es für Opfer so etwas nicht gibt», erklärt sie.