Diego Maradona: Im Prozess werden Fotos seiner Leiche gezeigt
Der Prozess um den Tod von Fussball-Legende Diego Maradona sorgt für Wirbel in Argentinien. Sein Sohn spricht von Mord und die Anklage zeigt Fotos der Leiche.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Prozess zum Tod von Diego Armando Maradona (†60) ist angelaufen.
- Das siebenköpfige medizinische Team wurde für Totschlag angeklagt.
- Maradonas Sohn behauptet: «Er wäre heute noch hier, wäre er gut behandelt worden.»
Diego Armando Maradona gehört bis heute zu den schillerndsten Legenden des Fussballs. Über vier Jahre nach seinem Tod ist der Argentinier erneut in aller Munde: Der Prozess gegen sein medizinisches Team hat begonnen.

Die Staatsanwaltschaft wirft einem siebenköpfigen Team aus Ärzten und Pflegern Totschlag vor. Beim Prozess legte ein Staatsanwalt dem «Tribunal 3» zufolge Bilder von Maradonas Leichnam vor. Fotos sollen ihn mit stark angeschwollenem Bauch auf seinem Totenbett zeigen.
Maradona-Sohn: «Es war Mord»
Dem medizinischen Personal wird vorgeworfen, nicht getan zu haben, was nötig gewesen wäre. Maradonas Sohn Diego Armando Junior sagt gegenüber der Zeitung «La Stampa»: «Mein Vater hätte gerettet werden können. Er wäre heute noch hier, wäre er gut behandelt worden.»
Die Kinder von Maradona treten im Prozess als Nebenkläger auf. Für Diego Armando Junior ist klar: «Es war Mord und die Richter werden das beweisen.»

In ganz Buenos Aires und besonders vor dem Gerichtsgebäude haben sich zahlreiche Fans der Fussball-Ikone versammelt. Viele von ihnen hatten Schilder dabei, die «Gerechtigkeit für Maradona» forderten.
Prozess dauert noch bis Sommer
Am 25. November 2020 war Diego Maradona zwei Wochen nach einer Hirn-Notoperation in einem privaten Haus verstorben. Das medizinische Team hatte ihn abgeschottet, nicht einmal die Familie konnte ihn besuchen. Als Todesursache wurde ein schweres Lungenödem festgestellt.
Sollten die Angeklagten für Totschlag verurteilt werden, stünden bis zu 25 Jahre Haft im Raum. Der Prozess läuft noch bis Juni und bis zu 200 Zeugen sollen in dieser Zeit befragt werden.