EM 2024: Vermummter klettert bei DFB-Spiel auf Stadiondach

18 Uhr: England – Slowakei
21 Uhr: Spanien – Georgien

Während dem Achtelfinal zwischen Deutschland und Dänemark sorgte ein Unbekannter für Aufstehen. Plötzlich tauchte ein vermummter Mann unter dem Stadiondach auf.

«Nach ersten Erkenntnissen wollte der 21-Jährige, wie bereits an anderen Orten in Deutschland, auf dem Dach des Stadions Fotos aufnehmen». Das teilte die Polizei am Sonntag mit. «Dafür führte er in einem Rucksack eine Kameraausstattung mit sich. Zu keinem Zeitpunkt bestand für andere Menschen im Stadion eine Gefahr.»

Die Polizei schliesse derzeit eine politische Motivation aus. Ermittelt wird wegen des Tatvorwurfs Hausfriedensbruch. «Seit Bekanntwerden der Situation für die Polizei im Stadion um 22.11 Uhr konnte die Polizei den 21-Jährigen lückenlos beobachten und die Lage jederzeit einschätzen», hiess es.

«Eine Gefahr ging von ihm nicht aus.» Um 23.44 Uhr, nach dem Spielende, sei der Mann den Anweisungen der Polizei gefolgt und von einer Spezialeinheit festgenommen worden.

Die deutschen und dänischen Spieler waren über den Zwischenfall informiert. Konkrete Auswirkungen auf den Spielablauf oder die Abreise nach der Partie hatten die Ereignisse aber nicht.

Der Mann habe in der Vernehmung bei der Kriminalpolizei in der Nacht angegeben, «dass er lediglich gute Fotos habe machen wollen». Derzeit könne die Polizei nicht sagen, wie der Mann ins Stadion gelangt sei.

Italiens Verbandspräsident Gabriele Gravina schloss trotz dem frühen Ausscheiden an der EM 2024 personelle Konsequenzen aus. Für den Titelverteidiger bedeutet das Out im Achtelfinal gegen die Schweiz das schlechteste EM-Abschneiden seit 2004.

Er selbst werde nicht zurücktreten, sagt Verbandspräsident Gravina. Auch Nationaltrainer Luciano Spalletti spricht er das Vertrauen aus. «Rücktritte zu fordern, ist inakzeptabel», sagte der Funktionär am Sonntag in Iserlohn.

Der 70-Jährige ergänzt: «Spalletti hat unser Vertrauen. Wir brauchen Geduld.» Mit Blick auf den Coach, der das Amt erst im September übernommen hatte, fügte er hinzu: «Wir wussten vom ersten Moment an, dass es sich um ein mehrjähriges Projekt handelt. Es ist nicht möglich, ein solches Projekt nach wenigen Monaten aufzugeben.»

Die Schweizer Nati beeindruckt im Achtelfinal der EM 2024. Mit 2:0 schlägt das Team von Murat Yakin den amtierenden Europameister Italien souverän. Für viele ein überraschendes Ergebnis – nicht aber für Ski-Star Marco Odermatt.

Der dreifache Gesamtweltcup-Sieger hatte in einem Tippspiel der FIS bereits ein 2:0 für die Nati vorausgesagt. Als einziger von zwölf befragten Ski-Stars tippt «Odi» das richtige Resultat. Als Trainings-Gast in der Vorbereitung zur EM 2024 hatte er selbst Einblicke ins Team bekommen – ein unfairer Wettbewerbsvorteil beim Tippen?

Auch seine Schweizer Kolleginnen und Kollegen glaubten aber an die Nati. Michelle Gisin, Ramon Zenhäusern und Jasmine Flury hatten ein 2:1 für die Schweizer erwartet. Corinne Suter (1:0) und Gino Caviezel (3:1) glaubten ebenfalls an einen Nati-Sieg.

Zur Belohnung für die Gala-Vorstellung gegen EM-Titelverteidiger Italien im Olympiastadion gab es für die Schweizer Nationalspieler eine Berliner Spezialität: Ein spätes Kebap-Znacht wartete auf das Team von Murat Yakin.

Schnell bildete sich eine Schlange der Spieler vor dem Döner-Spiess beim Abendessen nach dem Achtelfinalsieg, wie auf einem Video der Nati bei X zu sehen ist.

Allzu ausufernd sollte die Party nach dem souveränen 2:0 gegen die Squadra Azzura aber nicht werden. «Das sind Profis durch und durch», sagte Trainer Murat Yakin über sein Team. «Die Spieler wissen, worum es geht. Feiern können sie ja nach der Europameisterschaft im Privaten.»

Bei der EM 2024 in Deutschland stehen die nächsten Achtelfinal-Spiele auf dem Programm. In den beiden Duellen am Sonntag sind die Rollen klar verteilt. Zunächst trifft der bislang schwächelnde Mitfavorit England in Gelsenkirchen auf die Slowakei.

Der Sieger aus dieser Partie trifft am Samstag um 18 Uhr in Düsseldorf auf die Nati.

Am Abend spielt Spanien gegen EM-Debütant Georgien. Der Titelträger von 1964, 2008 und 2012 hat als einziges Team die Vorrunde ohne Punktverlust überstanden. Der EM-Neuling schaffte mit dem Sensationssieg gegen Portugal noch den Achtelfinal-Einzug.