Euro 2020 – Italien-Botschafter: «Die Schweiz war zuletzt besser»
Er ist «Romanista» und italienischer Botschafter in der Schweiz. Silvio Mignano rechnet gegen die Schweiz an der Euro 2020 mit einem komplizierten Spiel.
Das Wichtigste in Kürze
- Silvio Mignano vertritt die Interessen Italiens als Botschafter in Bern.
- Der 55-Jährige erwartet gegen die Schweiz ein kompliziertes Spiel.
- Für Italien sei die EM nach einem schwierigen Corona-Jahr eine Chance.
Heute Mittwoch trifft die Schweizer Nati auf Italien, die im Auftaktspiel der Euro 2020 den Türken keine Chance liessen.
Nach dem enttäuschenden 1:1-Unentschieden gegen Wales ist die Schweiz bereits unter Zugzwang. Geht das Spiel gegen die «Squadra Azzurra» verloren, mindert das die Chancen aufs Erreichen der K.-o.-Phase deutlich.
Nau.ch hat noch vor dem Eröffnungsspiel der Euro 2020 den italienischen Botschafter in Bern besucht. Der 55-jährige Silvio Mignano sieht die EM nach einem schwierigen Corona-Jahr auch als Chance.
Bringt die Euro 2020 den Italienern die Freude zurück?
Denn das südliche Nachbarland der Schweiz wurde von der Pandemie besonders hart getroffen. Bilder von dramatischen Szenen in überfüllten Krankenhäusern und von aufgestapelten Särgen waren zwischenzeitlich an der Tagesordnung.
Auch Mignano weiss: «Es war und ist eine Tragödie», sagt er im Video-Interview mit Nau.ch. Es sei jetzt aber auch wichtig, dass wieder in die Zukunft geschaut werde, meint der italienische Botschafter.
Dazu gehöre eben auch die diesjährige Europameisterschaft: «Fussball ist ein Teil unserer Zukunft und unseres Lebens. Es kann den Menschen wieder Freude geben», ist sich Mignano sicher.
Enges Spiel gegen die Schweiz?
Gegen Shaqiri & Co. geht der Italiener von einer «komplizierten Partie» aus: «Die Schweiz hat eine gute Mannschaft. Und ich sage das nicht, weil ich hier Botschafter bin», schmunzelt Mignano, der grosser Anhänger der AS-Roma ist.
Seit der WM 2006 habe die Schweizer Nationalmannschaft immer wieder gute Leistungen gezeigt. Mignano meint sogar, dass die Schweiz in den letzten zehn Jahren besser als Italien gewesen sei.
Deshalb glaubt der 55-Jährige, dass es zwischen den beiden Nachbarn eine enge Kiste werden dürfte. Und wer behält die Oberhand? «Was ich hoffe, kann ich nicht sagen. Aber Sie können es sich denken», lacht der Italiener.