Euro 2020: Bringt Petkovic gegen Italien Gavranovic für Seferovic?
639 Minuten ohne Endrunden-Tor! Haris Seferovics Flaute geht auch an der Euro 2020 weiter. Muss der Benfica-Stürmer gegen Italien Mario Gavranovic Platz machen?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz lässt gegen Wales viele Chancen liegen und startet mit einem 1:1 in die EM.
- Stamm-Stürmer Haris Seferovic wartet an einer Endrunde seit sieben Jahren auf ein Tor.
- Mit Mario Gavranovic hat die Nati einen weiteren Top-Stürmer auf der Bank.
1:1 gegen Wales – die Schweiz hat sich den Start in die Euro 2020 anders vorgestellt. Bereits morgen Mittwoch, im zweiten Spiel gegen die Italiener, sind die Eidgenossen unter Zugzwang.
Steigern muss sich das Team von Trainer Vladimir Petkovic vor allem in der Offensive. Stamm-Stürmer Haris Seferovic vergibt in der ersten Halbzeit zwei Top-Chancen kläglich. Wie so oft tut sich der 29-Jährige an grossen Turnieren extrem schwer.
Seferovics Mega-Durststrecke an Endrunden
Speziell: Bei Benfica Lissabon läuft es dem «Mann aus Sursee» wie geschmiert. 22 Treffer in 31 Saison-Spielen – Seferovic ist gemessen an den Toren der zweitbeste Stürmer der Liga.
Auch bei der Nati ist er eigentlich ein sicherer Wert (21 Tore in 75 Länderspielen). Aber: An Gross-Anlässen stockt der Motor. Seit 2014 und seinem 2:1-Sieg-Treffer gegen Ecuador wartet Seferovic auf einen Treffer an einer Endrunde. Ganze 639 Minuten hält die Durststrecke mittlerweile an.
Verliert Seferovic an Euro 2020 seinen Stammplatz?
Obwohl Seferovic bei Trainer Petkovic gesetzt ist, wird sich der Nati-Coach die Stürmer-Frage stellen müssen. Denn: Auf der Bank hat man mit Mario Gavranovic erstklassigen Ersatz.
Auch er überzeugte bei seinem Klub (17 Tore in 27 Liga-Spielen für Dinamo Zagreb). Bei der Nati weist er eine noch stärkere Quote als Seferovic auf (14 Tore in 31 Länderspielen). Zudem zeigt der 31-Jährige gegen Wales nach seiner Einwechslung, dass er heiss ist.
In der Schlussphase sorgt Gavranovic für viel Gefahr im gegnerischen Drittel. Praktisch jede Offensiv-Aktion geht über den Tessiner. Der VAR verhindert sein vermeintliches Sieg-Tor – ein Zentimeter-Entscheid.