Ex-Leverkusen-Manager Calmund kritisiert Bayer
Leverkusens langjähriger Manager Rainer Calmund ärgert sich über die Auftritte seines Ex-Clubs.
«Da laufen zur Zeit zu viele Violinenspieler auf dem Rasen herum, die sich für die Drecksarbeit offensichtlich zu schade sind. So gewinnt man in der Bundesliga keinen Blumentopf», sagte Calmund im Interview der «Wolfsburger Allgemeinen Zeitung». Champions-League-Teilnehmer Leverkusen steht vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) mit nur acht Punkten lediglich auf Platz 16.
Als Beispiel nannte Calmund die Leistungen von Stürmer Patrik Schick, der in der vergangenen Saison 24 Tore erzielte und in dieser Spielzeit erst zweimal traf. «Der Schick spielt so, als habe er statt Fussballschuhe Bleischuhe an. Der Junge ist nicht mehr wiederzuerkennen», monierte der 73-Jährige. «Ich habe kürzlich mit Rudi Völler gesprochen. Er verriet mir, dass Schick letzte Saison dauernd verletzt war, trotzdem schoss er Tor um Tor. Jetzt ist er topfit und trifft noch nicht einmal einen Möbelwagen.»
Nun fehlt laut Calmund einer wie Rudi Völler, der den Posten des Sportchefs im Sommer an Simon Rolfes übergab. «Rudi strahlt natürlich eine unglaubliche Souveränität aus. Wenn er die Kabine betrat, standen die Spieler in Achtung», sagte Calmund und nahm ausdrücklich Nachfolger Rolfes in Schutz: «Aber Simon Rolfes – das muss ich trotz der kritischen Situation betonen – macht seine Sache sehr gut.»
Für Wolfsburgs Trainer Niko Kovac fand der Ex-Bayer-Manager trotz des durchwachsenen Starts lobende Worte. «Niko war Nationaltrainer, er hatte grossen Erfolg in Frankfurt, er gewann mit Bayern München das Triple – mehr muss man ja wohl nicht sagen, oder? Er ist ein absoluter Fachmann als Trainer, der unfassbaren Ehrgeiz hat und Niederlagen hasst.»