Ex-YB-Coach Adi Hütter: Volle Stadien können spalten
In Deutschland wurden umfassende Zuschauer-Beschränkungen beschlossen. Adi Hütter zeigt dafür eine Woche nach dem ausverkauften Rheinderby Verständnis.

Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland wurden am Donnerstag umfassende Zuschauer-Beschränkungen beschlossen.
- Adi Hütter äussert Verständnis, dass Bilder von vollen Stadien umstritten sind.
- Vor einer Woche spielte der Ex-YB-Coach mit Gladbach noch in einem ausverkauften Stadion.
Borussia Mönchengladbachs Trainer Adi Hütter hat Verständnis, dass in Zeiten der vierten Corona-Welle volle Fussballstadien nicht bei allen gut ankommen. Der ehemalige YB-Meistercoach erkennt, die schwierige Symbolwirkung, die mit Fans gefüllte Stadien haben könnten.
Adi Hütter kann «Diskussionen und Verwirrung» verstehen
«Ich sehe, dass das Bild von dem vollen Stadion eine spaltende Wirkung auf die Gesellschaft haben kann. In Österreich haben wir einen Lockdown, und in Leipzig gab es keine Zuschauer. Ich kann gut verstehen, dass das für Diskussionen und Verwirrungen sorgt», sagte der Österreicher (51) gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen».

Zuletzt hatte Gladbach im Rheinderby (1:4) beim 1. FC Köln vor 50'000 Fans gespielt. Die Impfquote in Köln sei hoch, das 2G-Konzept funktioniere und die Intensivstationen seien dort nicht überfüllt, so Adi Hütter. «Die Gesamtsituation ist in jedem Fall sehr unangenehm. Es ist nicht mehr so einfach zu erkennen, was richtig und was falsch ist.»
Gladbach hat mit Formschwankungen zu kämpfen
Er hofft, dass seine Mannschaft endlich die nötige Stabilität und Kontinuität findet. «Wir zeigen bisher einfach zwei unterschiedliche Gesichter. Ein sehr schönes Gesicht zu Hause in Mönchengladbach und ein nicht so schönes Gesicht auswärts. Wenn wir das nicht ändern, dann wird es schwierig mit der Qualifikation für Europa», sagte Adi Hütter.
Die Gladbacher sind nach 13 Spielen mit fünf Siegen derzeit Tabellenelfter. Zu viele individuelle Fehler seien mitverantwortlich für die derzeitige Situation. Zudem sei die Mentalität der Mannschaft nicht immer gleich.
«Als wir 5:0 gegen Bayern München gewonnen haben, haben wir mit mehr Energie und Emotionen gespielt. Ich glaube, wir sind sonst manchmal vielleicht zu gut zueinander und verlassen uns zu sehr auf unsere Qualität», erklärte Hütter.