Fifa will Prämien für Frauen & Männer anpassen – Kritik aus England
Die Fifa will die Weltmeisterschaft-Prämien für Frauen und Männer auf das gleiche Niveau bringen. Englands Nationaltrainer Gareth Southgate hält das nicht für realistisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Englands Nationaltrainer Gareth Southgate hält gleiche WM-Prämien für unrealistisch.
- Die Männer-WM würde ungleich viel mehr Geld einspielen, so Southgate.
- Fifa-Präsident Gianni Infantino will die Prämien bis 2027 angleichen.
Seine Wiederwahl als Präsident der Fifa am Kongress in Ruanda verknüpfte Gianni Infantino mit vollmundigen Versprechen: Elf Milliarden will der Fussball-Weltverband bis 2027 einnehmen. Und die WM-Prämien für Frauen sollen auf das Niveau der Männer ansteigen.
Für Englands Nationaltrainer Gareth Southgate ein unrealistisches Versprechen. «Wenn Frauen und Männer den gleichen Job machen, können Männer nicht mehr verdienen. Aber wir leben in einer wirtschaftlichen Welt», so Southgate.
«Es ist ganz einfach: Dem Fussball müssen die Gelder zur Verfügung stehen, um Prämien zu bezahlen», meint Englands Nationaltrainer. «Und damit diese gleich hoch ausfallen, müssen die TV-Zuschauerzahlen und die Sponsorengelder gleich hoch ausfallen.»
Fifa ignoriert laut Southgate «wirtschaftliche Realität»
Hier liege der Knackpunkt, so Southgate. «Es gibt eine wirtschaftliche Realität – auch wenn das ein Bereich ist, über den die Leute nicht reden wollen. Es gibt wirtschaftliche Faktoren, überall im Sport, auf unterschiedlichen Ebenen.»
An der Frauen-WM im Sommer werden Preisgelder in Höhe von rund 140 Millionen Franken ausgeschüttet. Zum Vergleich: Bei der Männer-WM in Katar im vergangenen Dezember betrug das gesamte Preisgeld rund 400 Millionen Franken.
Infantino kritisierte im Anschluss an den Fifa-Kongress vor allem die internationalen TV-Anbieter. Diese würden für die Ausstrahlungsrechte der Frauen-WM teilweise nur ein Hundertstel der Summen für die Männer-WM anbieten.