Jetzt spricht Herthas Torunarigha über Rassismus-Eklat
Das Wichtigste in Kürze
- Jordan Torunarigha muss sich im Spiel gegen Schalke rassistische Rufe anhören.
- Das sorgt bei den Spielern und Verantwortlichen für Aufregung.
- Nun hat sich der Betroffene auf Instagram zu Wort gemeldet.
Es sind Szenen, die auf und neben dem Platz nichts zu suchen haben. Fans von Schalke 04 decken Herthas Jordan Torunarigha (22) im DFB-Pokalspiel mit rassistischen Beleidigungen ein. Der in Chemnitz (D) geborene Spieler habe dies dem Schiedsrichter gemeldet.
Gebracht hat es nichts. Torunarigha fliegt in dieser Partie sogar mit Gelb-Rot vom Platz. Er ist emotional aufgewühlt. Muss auf dem Feld sogar weinen.
Haben Sie auch schon Rassismus im Fussball-Stadion erlebt?
Sein Teamkollege Niklas Stark sagt nach Eklat: «Die Rufe von den Rängen sind unmenschlich und in jeglicher Form abstossend.»
«Man kann sich Hautfarbe nicht aussuchen»
Nun hat sich auch der Betroffene zu Wort gemeldet. Auf Instagram schreibt Torunarigha: «Ich wollte mich zu den Ereignissen nicht aus der Emotion heraus äussern, aber jetzt möchte ich das gerne nachholen.»
Er könne die Äusserungen von «einigen Idioten» in keinster Weise verstehen, meint er. «Ich bin in Deutschland geboren, ich bin hier aufgewachsen, habe hier mein Abitur gemacht, spreche Deutsch wie alle anderen.»
Er habe solche Dinge bereits in seiner Jugendzeit erlebt. «Meine Eltern wurden beleidigt. Deshalb wühlt mich so eine Situation wie auf Schalke so auf und deshalb habe ich so emotional reagiert.»
Torunarigha stellt Strafanzeige
«Man kann sich seine Hautfarbe bei der Geburt nicht aussuchen und sie sollte auch völlig egal sein», fügt er an. Und: «Genauso selbstverständlich wie unterschiedliche Hautfarbe, Religion oder Herkunft unter uns Sportlern in der Kabine ist, sollte es auch in unserer Gesellschaft sein!»
Schalke hatte bekräftigt, die Aussagen Torunarigha hinsichtlich «rassistischer Aussagen und Laute gegen ihn» sehr ernst zu nehmen. Man werde den Fall gemeinsam mit unter anderem der Polizei zu überprüfen.
Erinnerungen an Rassismus auf Schalke
Bereits im vergangenen August waren die Königsblauen von einem Rassismus-Skandal betroffen. Aufsichtsrat Clemens Tönnies (63) sagte, man solle lieber Kraftwerke in Afrika finanzieren, als Steuern im Kampf gegen den Klimawandel erhöhen. «Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.»