Kassiert SSC Neapel Geld vom Verband wegen Trainer Spalletti?
Beim SSC Neapel hatte sich Meistercoach Luciano Spalletti in ein Sabbatical verabschiedet. Jetzt wird er Italiens Nationaltrainer. Das könnte teuer werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Luciano Spalletti soll bei Italien auf den zurückgetretenen Roberto Mancini folgen.
- Eine Klausel könnte jetzt dafür sorgen, dass Napoli noch Millionen vom Verband erhält.
- Der Meister akzeptierte im Sommer den Abgang seines Meistertrainers in ein Sabbatical.
Luciano Spalletti wird Italiens neuer Nationaltrainer. Aber eigentlich hat sich der Meister-Coach beim SSC Neapel in eine Auszeit verabschiedet. Wie reagiert der Club?
Italienische Medien sahen nach der Einigung zwischen Spalletti und dem Fussballverband gar einen Rechtsstreit aufziehen. Dieser könnte vor Gericht landen.
Hintergrund ist, dass Spalletti nach dem Meistertitel Napolis in der Serie A angekündigt hatte, den Verein zu verlassen. Er wollte eine Pause einzulegen – trotz eines Vertrages bis 2024. Neapels Vereinspräsident Aurelio De Laurentiis stimmte einem Sabbatical zu.
Spalletti gab seinerseits an, in der nächsten Saison kein anderes Team zu betreuen. Die genauen Details der Vereinbarung sind nicht bekannt. Italienische Medien berichten aber , dass für eine neue Trainer-Tätigkeit in dieser Saison eine Strafzahlung fällig werden soll. Laut den Berichten in Höhe von mehreren Millionen Euro.
Aurelio De Laurentiis, Präsident der SSC Neapel, schrieb vor wenigen Tagen in einer Mitteilung, die italienische Medien verbreiteten: «Als ich ihm (Spalletti) die Möglichkeit gab, seinen Vertrag nicht zu erfüllen, verlangte ich Garantien für die Einhaltung dieses Sabbaticals. Einschliesslich einer Strafe für den Fall, dass er seine Verpflichtung nicht erfüllt.»
Müssen Verband oder Spalletti in die Tasche greifen?
Die Tageszeitung «La Stampa» schrieb am Samstag, dass sich die Strafe monatlich um 250'000 Euro verringere. Mit Spallettis vereinbarten Start am 1. September würde bereits eine halbe Million Euro weniger fällig.
Im Vordergrund steht nun die Frage, ob die Klausel auch im Fall der Verpflichtung als Nationalcoach gilt. Davon dürfte am Ende abhängen, ob die Strafe am Ende gezahlt werden muss – von Spalletti oder vom Fussballverband.
Letzterer konzentrierte sich bei Bekanntgabe der Einigung auf die guten Nachrichten. «Die Nationalmannschaft brauchte einen grossartigen Trainer». Und er sei glücklich, dass Spalletti zugesagt habe, sagte Verbandspräsident Gabriele Gravina laut Mitteilung.