La Liga: Darum ist Provinz-Club Girona besser als Real & Barça
Das Wichtigste in Kürze
- Girona mischt die spanische Liga auf und ist nach sieben Spielen Leader.
- Wer auf ein Fussball-Märchen in dieser Saison hofft, wird jedoch enttäuscht.
- Hinter dem vermeintlichen Provinz-Klub steht ein globales Netzwerk an Vereinen.
Ein Blick auf die Tabelle der spanischen Liga erstaunt viele Fans. Vom Leaderthron grüsst nicht etwa Real Madrid oder der FC Barcelona, sondern Provinz-Club Girona.
Der Verein aus der 100'000-Einwohner-Stadt hat die Tabellenführung mit einem 2:1-Sieg gegen Villareal übernommen. Mit 19 Punkten aus sieben Spielen ist der Saisonstart definitiv geglückt.
Prominente Investoren hinter dem Erfolg
Mit seinem schönen Offensiv-Fussball begeistert Gironas Trainer Míchel ganz Spanien. Die letzten sechs Spiele hat das Team aus Katalonien allesamt gewonnen und dabei 17 Tore erzielt.
Bahnt sich in La Liga ein Fussball-Märchen an? Nein, nicht wirklich.
Der Girona Fútbol Club wurde 1930 gegründet und stieg 2017 erstmals ins spanische Oberhaus auf. Die Heimspiele trägt der Verein im kleinen Stadion vor 13'000 Zuschauern aus.
Hinter dem vermeintlich «kleinen» Girona steckt allerdings noch mehr. Zwei prominente Investoren pumpen nämlich Geld in den Club: die City Football Group (CFG) und die Girona Football Group. Letztere gehört Pere Guardiola, Bruder und Berater von Star-Trainer Pep Guardiola.
2017 kauften die CFG und Pere Guardiola gemeinsam 88,6 Prozent der Anteile am FC Girona. Die CFG hat Mehrheitsanteile an mehreren internationalen Fussballvereinen. Sie zielt darauf ab, ein globales Netzwerk aufzubauen. Dazu gehört unter anderem auch Manchester City.
Globale Allianz ermöglicht Transfers
Dank dieser Allianz können Talente zwischen New York, Girona, Australien und Manchester hin- und her verliehen werden. Ähnlich wie im Red-Bull-Imperium werden junge Spieler oft bei kleineren Clubs ausgebildet. Später wagen sie dann den Sprung in die weite Fussballwelt.
Ein Beispiel? Aleix Garcia gehört zu den Stars von Girona. Er wechselte zwischen 2016 und 2020 dreimal zwischen dem Nachwuchs von ManCity und Gironas Profi-Mannschaft hin und her.
Trauen Sie Girona gar den Meistertitel zu?
Ganz so klein wie auf den ersten Blick ist der vermeintliche Provinz-Club Girona also gar nicht. Am Samstag (18.30 Uhr) kommt es in der Liga zum Spitzenspiel gegen Real Madrid.