Spanischer Rundfunk fordert «Debatte» über Teilnahme Israels am ESC
Spanien fordert eine Debatte über Israels Teilnahme am ESC. Grund dafür ist die «Situation im Gazastreifen».

Das Wichtigste in Kürze
- Spanien fordert eine Debatte über Israels Teilnahme am ESC.
- Die Europäische Rundfunkunion betont aber Israels Teilnahme-Berechtigung.
- Beim letzten ESC gab es Proteste rund um den Anlass.
Die öffentlich-rechtliche Rundfunkgesellschaft Spaniens (RTVE) hat angesichts des Kriegs im Gazastreifen eine «Debatte» über die Teilnahme Israels am diesjährigen Eurovision Song Contest gefordert. RTVE wandte sich an die Europäische Rundfunkunion.
RTVE habe in einem Brief an die Europäische Rundfunkunion (EBU), welche die Veranstaltung organisiert, «eine Debatte über die Teilnahme des israelischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens (KAN) an dem Wettbewerb gefordert», hiess es in einer Erklärung von RTVE am Freitag.

Die spanische Rundfunkgesellschaft erklärte, es wäre «angemessen, wenn die EBU die Existenz dieser Debatte anerkennen und ein Diskussionsforum für die EBU-Mitgliedssender über die Teilnahme des öffentlich-rechtlichen israelischen Fernsehens bereitstellen würde». Die spanische Rundfunkgesellschaft begründete seine Bedenken mit der «Situation im Gazastreifen».
Die EBU antwortete, sie schätze «die Bedenken (...) zum aktuellen Konflikt im Nahen Osten», fügte jedoch hinzu, dass alle ihre Mitglieder berechtigt seien, an dem Musikwettbewerb teilzunehmen.
Der Eurovision Song Contest (ESC) ist eines der grössten Live-Fernsehereignisse der Welt und wird dieses Jahr in Basel ausgetragen. Die Halbfinals finden am 13. und 15. Mai statt, das Final wird am 17. Mai ausgetragen.
Überlebende des Hamas-Massakers vertritt Israel
Die Rundfunkanstalten der teilnehmenden Länder wählen die Musikerinnen und Musiker aus, die sie in dem Wettbewerb vertreten. Sollte KAN nicht teilnehmen dürfen, gäbe es also keinen israelischen Auftritt beim diesjährigen ESC. Israel wird beim diesjährigen ESC in Basel von Yuval Raphael vertreten, einer Überlebenden des Grossangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.
Im März waren zwei Petitionen bei der finnischen Rundfunkgesellschaft eingegangen, die das Ziel hatten, einen Ausschluss Israels vom ESC zu erwirken. Eine wurde von mehr als 10'000 Menschen unterzeichnet.
Beim ESC 2024 im schwedischen Malmö protestierten tausende Menschen gegen die Teilnahme Israels.