Liverpool rudert in Kurzarbeit-Causa nach Kritik von Legenden zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende wollte Liverpool seine Mitarbeiter noch in Kurzarbeit schicken.
- Das sorgte für Kritik, denn im Vorjahr machten die Reds 50 Millionen Franken Gewinn.
- Nun rudert der Club zurück – sehr zur Freude einiger Fussball-Ikonen.
Am Samstag teilte Liverpool in einem Statement mit, man werde sich um finanzielle Unterstützung durch den Staat bemühen. Aufgrund der Corona-Krise würde man einen Teil der nichtspielenden Mitarbeiter in Zwangsurlaub schicken. Und das, obwohl der Verein allein im Vorjahr rund 50 Millionen Franken Gewinn verzeichnete.
Die Reaktion fiel erwartet heftig aus: Liverpool sah sich im Kreuzfeuer der Kritik. Am Montagabend ruderte der Premier-League-Tabellenführer dann zurück und entschuldigte sich bei den Fans.
Hat Liverpool die richtige Entscheidung getroffen?
«Wir glauben, dass wir letzte Woche zur falschen Schlussfolgerung gelangt sind. Das tut uns aufrichtig Leid», so Geschäftsführer Peter Moore in einem Brief an die Anhänger. Man werde sich nun um «alternative Möglichkeiten» bemühen, um die Löhne der Mitarbeiter zu bezahlen.
Carragher lobt Kehrtwende bei Liverpool
Die ursprüngliche Entscheidung, 80 Prozent der Gehälter vom Staat tragen zu lassen, hatte für Unverständnis gesorgt. Unter den Kritikern waren auch Club-Ikonen wie Jamie Carragher und Stan Collymore. Carragher lobte nun den Kurswechsel der Liverpool-Führung.
«Ich hatte gehofft, dass es genug Zeit gibt, die Entscheidung rückgängig zu machen», sagte Carragher zu «Sky Sports». Er sei wütend gewesen, weil Liverpool «an der Ligaspitze ist, Club-Weltmeister ist. Sie haben aktuell alles, und die Leute sehen sie als ein Rollenvorbild», so der 42-Jährige. «Dass man so eine Entscheidung so falsch trifft – ich habe mich als Liverpool-Fan geschämt.»
Nicht nur Liverpool geht in Kurzarbeit
Auch Fussball-Legende Ian Wright freute sich auf Twitter über die Kehrtwende. «Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun», richtete der ehemalige Arsenal-Star seine Botschaft an den Club.
Liverpool war nicht der erste Club, der sich für Kurzarbeit und staatliche Unterstützung entschied. Mit Newcastle United, Tottenham Hotspur, Bournemouth und Norwich City sind bereits vier Premier-League-Clubs betroffen.