Martina Voss-Tecklenburg muss DFB-Posten offenbar doch räumen
Martina Voss-Tecklenburg will als Trainerin der deutschen Frauen-Nati weitermachen. Doch darf sie das auch? Offenbar gehen die Meinungen auseinander.
Das Wichtigste in Kürze
- Martina Voss-Tecklenburg steht beim DFB offenbar vor dem Aus.
- Einem Bericht aus Deutschland zufolge soll nur noch die Abfindung geklärt werden.
- Der Bundestrainerin geht es mittlerweile besser, zuletzt sorgte sie aber für Verwirrung.
Nach dem enttäuschenden Ausscheiden in der Gruppenphase der Frauen-WM war Deutschlands Trainerin Martina Voss-Tecklenburg krankgeschrieben. Der DFB hat Stürmer-Legende Horst Hrubesch vorläufig als Interimstrainer eingesetzt.
Voss-Tecklenburg ist mittlerweile «fast wieder gesund und einsatzfähig», schrieb sie in einem Instagram-Post am Dienstag. Sie befindet sich momentan noch in einem Erholungsurlaub.
Zukunft von Martina Voss-Tecklenburg unklar
Die Schlagzeilen sollten sich diese Woche eigentlich auf das Sportliche konzentrieren. Die deutsche Frauen-Nati spielt in der Nations League am Freitag gegen Wales und am Dienstag in Island.
Für den Vize-Europameister geht es dabei um die Qualifikation für Olympia 2024. Momentan liegt man in der Vierergruppe, der auch noch Dänemark angehört, «nur» auf dem zweiten Platz.
Zu reden gibt aber vielmehr die künftige Besetzung des Trainerpostens. Martina Voss-Tecklenburg will weitermachen, doch das wird offenbar nicht geschehen.
Die deutsche «Bild» schreibt am Mittwoch: «Es geht nur noch um die Abfindung».
Zuletzt gab ein Auftritt von Martina Voss-Tecklenburg bei einem Zahnärztekongress in München zu reden. Dieser fand statt, bevor die Gespräche mit dem DFB über die enttäuschende WM abgeschlossen waren. Der DFB sagte, ein gemeinsames Gespräch soll nun unmittelbar nach dem Ende von Voss-Tecklenburgs Urlaub stattfinden.
Droht ein Rechtsstreit?
Informationen der «Bild» zufolge möchte die Trainerin die Analyse der gescheiterten WM längst abgeschlossen haben. Dabei habe sie aber vergeblich auf eine Terminbestätigung vonseiten des DFB gewartet. Der Verband scheine an der Fortführung der Zusammenarbeit «nicht mehr sonderlich interessiert», heisst es im Bericht.
«Wir werden das Gespräch mit ihr suchen», wird DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig zitiert. «Aber wir müssen vorbereitet sein für den Fall, dass es keine Rückkehr gibt.» Präsident Bernd Neuendorf sagte: «Ich habe ein klares Bild, aber das möchte ich erst mit Martina besprechen.»
In den nächsten Tagen sollen beide Seiten nun zusammenkommen. Dabei geht es dem Bericht zufolge wohl aber nur noch um die Auflösung des Vertrags, der noch bis 2025 läuft. Offenbar geht es um eine Millionensumme, der «Bild» zufolge droht ein Rechtsstreit.
Deutsche Frauen-Nati unter Druck
Voss-Tecklenburg schrieb am Dienstag, man habe dem DFB signalisiert, zu einer weiteren Analyse und Aufarbeitung der WM bereit zu sein. Gleiches gilt für «vertrauensvolle Gespräche über die weitere Art und Weise der Zusammenarbeit im Team».
Der Deutsche Fussball-Bund reagierte kühl auf die lange Stellungnahme der 55-Jährigen. Diese werde der Verband «persönlich mit Martina Voss-Tecklenburg besprechen», teilte der DFB mit.
«Wir möchten klarstellen, dass uns Martina Voss-Tecklenburg übermittelt hat, erst nach einer Bedenkzeit für ein persönliches Gespräch nach ihrem Erholungsurlaub zur Verfügung zu stehen», schrieb der DFB. «Dies haben wir natürlich respektiert und so eingeplant.» Bei der Bundestrainerin selbst klang das etwas anders.
Abseits des Feldes ist also für Spannung gesorgt. Neben Verband und Trainerin sind jetzt vorerst aber die Spielerinnen gefragt. Die deutsche Frauen-Nati muss ihre beiden Nations-League-Spiele gewinnen, um Chancen auf die Olympia-Quali zu haben.