Julian Nagelsmann will eine Grüppchenbildung in Deutschlands Nationalteam verhindern. Seine Massnahmen beim DFB beginnen schon bei der Sitzordnung am Esstisch.
DFB Julian Nagelsmann
Julian Nagelsmann (l.) hat die ersten beiden Spiele als Nationaltrainer Deutschlands bestritten. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland startet mit einem Sieg und einem Remis in die Nagelsmann-Ära.
  • Der Bundestrainer will in der Mannschaft mit kleinen Nuancen ein Wir-Gefühl entwickeln.
  • Die Spieler essen neuerdings an einem langen Esstisch – nicht mehr an mehreren kleinen.
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Deutschland hat die ersten beiden Länderspiele unter Neu-Trainer Julian Nagelsmann hinter sich. Die Elf des DFB siegt gegen die USA auswärts 3:1, gegen Mexiko gibt es ein 2:2. Das lockt in den deutschen Medien bereits kritische Worte hervor.

Trotz Remis zeigt sich Nagelsmann aber optimistisch. «Ich habe eine grosse Überzeugung, dass das besser wird. Und wir das besser machen können», sagt er nach dem Spiel gegenüber der «ARD».

DFB
Deutschland muss sich gegen Mexiko mit einem 2:2-Remis begnügen.
DFB
Die Hintermannschaft der DFB-Elf kann gegen die Zentralamerikaner nicht überzeugen.
krtiik
«Abwehr pennt», titelt etwa die «Bild»-Zeitung und bezeichnet das Mexiko-Spiel als «Nagelsmann-Dämpfer».
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Trainer Julian Nagelsmann meint: «Es war ein sehr hektisches Spiel von beiden Seiten. Wir wissen, dass wir Dinge besser machen können.»
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Trotz Remis gibt sich der neue Coach zuversichtlich: «Ich habe eine grosse Überzeugung, dass das besser wird und wir das besser machen können.»

Bereits im Vorfeld der Partie hatte der 36-jährige Übungsleiter erklärt, wie bei der deutschen Mannschaft ein Wir-Gefühl entstehen soll. Dieses schien zuletzt nicht gerade im Übermass vorhanden. So sprach etwa Kapitän Ilkay Gündogan von Barrieren zwischen jüngeren und älteren Spielern.

Die «Sport Bild» berichtet, dass die Spieler beim Essen nun nicht mehr an mehreren kleinen Tischen. Sondern eben jetzt an einem grossen. So soll es unter den Profis zu einer Mischung kommen und eine Grüppchenbildung verhindert werden.

DFB: «Kleinen Nuancen» für Wir-Gefühl

«Aus meiner Erfahrung heraus finde ich es nicht gut, wenn die Tische zu klein sind.» Das sagte Nagelsmann vor dem Mexiko-Match zur «ARD».

«Dann sitzt jeder automatisch bei den Gleichen. Wenn es ein grosser Tisch ist, würfelt es sich immer ein wenig durch. Das habe ich immer so gemacht, deswegen wollte ich es auch beim DFB so machen.»

Das seien aber «kleine Nuancen», gesteht Nagelsmann ein. «Ob das am Ende den Ausschlag gibt, dass wir mehr Spiele gewinnen, weiss ich nicht.»

Insgesamt herrsche eine gute Stimmung. «Wir arbeiten professionell, die Mannschaft macht es sehr gut. Es ist total angenehm, auch als neuer Trainer fühlt man sich wohl, die Jungs sind alle tolle Charaktere.»

Führt Julian Nagelsmann den DFB zum EM-Titel 2024?

Für seine neuen Spieler nahm sich der Ex-Bayern-Trainer in den vergangenen zwei Wochen genügend Zeit. So soll es zu rund einstündigen Einzelgesprächen gekommen sein – «ein erstes, genaueres Kennenlernen», erklärt Nagelsmann.

«Gucken, ob es Dinge gibt, die die Spieler beschäftigten, ob ich ihnen helfen kann. Indem ich zum Beispiel mit Vereins-Trainern spreche», so der Bundestrainer

Doch es gehe «auch um die einzelne Idee für die Spieler. Was ich von ihnen erwarte, aber auch, was sie brauchen und erwarten. In den ersten Gesprächen bist du als Trainer meist eher Zuhörer.»

Für die erste Mannschaft des DFB geht es am 18. November mit dem Testspiel gegen die Türkei weiter. Drei Tage später spielen die Deutschen das bereits für die EM 2024 qualifizierte Österreich.

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