Medien: 1. FC Kaiserslautern stellt Insolvenzantrag
Der hoch verschuldete Fussball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern wird nach übereinstimmenden Medienberichten Insolvenz anmelden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der 1. FC Kaiserslautern strebt offenbar ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung an.
- Dies liessen mehrerer Medien verlauten.
- In den nächsten Tagen soll ein entsprechender Antrag gestellt werden.
Nach Informationen des «Kicker» und SWR plant der 1. FC Kaiserslautern, in den nächsten Tagen einen Antrag beim Amtsgericht zu stellen. Die Pfälzer sollen mittlerweile Schulden in Höhe von rund 24 Millionen Euro (25,7 Mio. Franken) plagen.
Sie benötigen etwa 15 Millionen Euro für die Erteilung der Lizenz für die kommende Saison.
Der Verein strebt offenbar ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung - eine sogenannte Planinsolvenz - an. Damit könnte sich der viermalige deutsche Meister sanieren und den drohenden Absturz abwenden. An diesem Montag will die Vereinsführung auf einer Pressekonferenz über die wirtschaftliche Lage und die geplanten Schritte informieren.
Sportlich hat der Schritt keine Konsequenzen für den 1. FC Kaiserslautern. Der Deutsche Fussball-Bund hat den bei einem Insolvenzantrag vorgesehenen Neun-Punkte-Abzug wegen der Corona-Krise ausgesetzt.
Der FCK ist mit 44 Punkten derzeit Tabellen-Zwölfter in der 3. Liga. Das Polster zu einem Abstiegsrang beträgt sieben Zähler.
Intensive Suche nach Auswegen
Die FCK-Führung und Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt hatte in den vergangenen Wochen intensiv nach Auswegen aus der Finanzkrise gesucht. Der erhoffte Schuldenschnitt kam jedoch nicht zustande. Potenzielle Investoren wollen ihr Geld offenbar erst nach der kompletten Sanierung des Vereins zur Verfügung stellen.
Die Gläubiger des Bundesliga-Gründungsmitglieds drohen nun leer auszugehen. Dazu gehören neben den Hauptgeldgebern auch viele Anhänger des Clubs. Diese hatten 2019 für insgesamt drei Millionen Euro Fan-Anleihen erworben.