Nasser Al-Khelaifi: Schweizer Anklage könnte fallengelassen werden
Der Schweizer Bundesanwalt hat verschiedene Amtspflichten verletzt. Das könnte sich auch auf die Anklage gegen PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi auswirken.

Das Wichtigste in Kürze
- Mitte Februar hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen Nasser Al-Khelaifi erhoben.
- Die Anklage gegen den PSG-Boss könnte nun aber fallengelassen werden.
- Grund sind die Amtspflichtverletzungen von Bundesanwalt Michael Lauber.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat am 20. Februar Anklage gegen PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi erhoben. Ihm wird vorgeworfen Ex-Fifa-Generalsekretär Jerôme Valcke zur «qualifizierten ungetreuen Geschäftsbesorgung» angestiftet zu haben.
Die schweren Korruptionsvorwürfe hingegen wurden fallengelassen. Das war für Nasser Al-Khelaifi ein Teil-Sieg. Und jetzt wird bekannt: Es kommt wohl noch besser für den BeIN-Media-Group-Geschäftsführer.

Gestern sanktionierte die Aufsichtsbehörde (AB-BA), nämlich den Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber. Dieser soll verschiedene Amtspflichten verletzt haben.
Lauber habe mehrfach die Unwahrheit gesagt, konkret wegen dreier Treffen mit Fifa-Präsident Gianni Infantino. Zudem habe er illoyal gehandelt, so die AB-BA. Ihm wird deswegen der Lohn gekürzt.
Die verhängten Sanktionen werden laut der französischen Zeitung «Le Parisien» auch Auswirkungen auf die Anklage gegen Nasser Al-Khelaifi haben. Denn wegen der Amtspflichtverletzung von Lauber seien dessen Handlungen in Bezug auf die FIFA-Untersuchungen grundsätzlich infrage gestellt.

Lauber war im vergangenen Juni aus Gründen der Voreingenommenheit aus dem Fall Al-Khelaifi entfernt worden.
«Le Parisien» rechnet deswegen damit, dass die Anwälte des PSG-Präsidenten nun neue Rechtsmittel einlegen werden. Damit könnte die Anklage fallengelassen und der Fall endgültig abgeschlossen werden.
Ebenfalls ein Zeichen dafür, dass sich der Justiz-Himmel über Al-Khelaifi lichtet, ist zudem eine Aussage von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin.

Dieser sagte am Dienstag am Rande eines Kongresses, dass der katarische Vorsitzende im UEFA-Exekutivkomitee absolut nicht infrage gestellt wurde.
«Die Korruptionsvorwürfe wurden fallen gelassen, und für die anderen Vorwürfe ist die Unschuldsvermutung sehr wichtig», so Ceferin.